Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), Christof Bitschi (FPÖ), Johannes Rauch (Grüne), Martin Staudinger (SPÖ) und Neos-Spitzenkandidatin Sabine Scheffknecht.

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Oh, wie schön ist Vorarlberg. Gemäß einer Analyse der Wahlmotive durch das Sora-Institut fühlt sich ein Großteil der Bevölkerung im Ländle gut regiert. Sechs von zehn Befragten – oder 61 Prozent – stellen ihrer schwarz-grünen Landesregierung ein positives Zeugnis aus. Neben der Regierungsarbeit selbst waren es die jeweiligen Spitzenkandidaten, die die Wähler von Volkspartei und Grünen überzeugten.

Die gute Stimmung reicht über die Parteigrenzen hinaus. 51 Prozent der Vorarlberger blicken optimistisch in die Zukunft, insbesondere Personen mit Matura oder höherer Bildung. Hinsichtlich der Entwicklung in den vergangenen fünf Jahren gehen die Meinungen allerdings auseinander. 36 Prozent der Wahlberechtigten sind der Ansicht, das Land habe sich positiv entwickelt, 16 Prozent sehen hingegen einen Negativtrend. Für 45 Prozent hat sich nichts verändert.

Kosten und Klima als Motive

Die wichtigsten Wahlmotive waren "die Kosten des täglichen Lebens". 31 Prozent diskutierten "sehr häufig" darüber. Knapp dahinter auf Platz zwei folgte bereits "Umwelt- und Klimaschutz", der 27 Prozent der Wahlberechtigten "sehr häufig" beschäftigte. Blickt man jedoch auf die Beweggründe der Wähler der einzelnen Parteien, so zeigen sich dabei sehr deutliche Unterschiede.

Bei den Grünen war der öffentliche Verkehr neben dem Klimaschutz führend. Die freiheitlichen Wähler nannten Zuwanderung, Integration und Sicherheit als wichtigste Wahlmotive. SPÖ-Wähler diskutierten am häufigsten über die Kosten des täglichen Lebens, Gesundheit und Pflege sowie Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen. Nur unter den Anhängern von VP und Neos waren keine besonderen Themenpräferenzen feststellbar.

Grüne punkten bei Jungen

Die Zufriedenheit im Ländle scheint der FPÖ zu schaden. Denn 56 Prozent ihrer Wählerschaft, die deutlich geschrumpft ist, hat angegeben, sorgenvoll in die Zukunft zu blicken. Es sind die Zuwanderung, Sicherheit und Kosten des täglichen Lebens, die sie beschäftigen und ihnen offenbar Sorgen bereiten.

Was die politische Zukunft angeht, so wünschen sich 42 Prozent der VP-Wähler eine Fortführung der Koalition mit den Grünen. Das würde zugleich Generationen verbinden, denn die VP hatte den mit 61 Prozent den höchsten Anteil bei den über 60-jährigen Wählern. Die Grünen wiederum konnten bei den Jungen punkten. 32 Prozent der Wähler unter 30 Jahren gaben ihnen ihre Stimme.

Unter den Angestellten konnten VP (40 Prozent) und Grüne (25 Prozent) punkten. Bei den Arbeitern, die mit der Landesregierung großteils unzufrieden waren, lagen FPÖ und SPÖ vorne. (ars, 13.10.2019)