Satiriker Jan Böhmermann musste es mal wieder richten.

Foto: ZDF Neo

Satiriker Jan Böhmermann hat dafür gesorgt, dass sich die deutsche Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) das Mobile-Game Coin Master vornimmt. Böhmermann hatte ein Video veröffentlicht, indem auf die Glücksspielelemente des Spiels eingegangen wird. Das 2015 gestartete Game steht schon länger in die Kritik, Jugendliche und Kinder gezielt ans Glücksspiel heranzuführen.

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Verbot von Werbung steht im Raum

Nach der Veröffentlichung des Videos sollen bei der BPjM zuhauf Anträge zur "Indizierung des Spiels" eingegangen sein. Die Behörde prüft nun, ob das Game künftig von Minderjährigen genutzt werden darf. Dies hat insofern Brisanz, da bei einer Indizierung auch Werbung rund um das Game verboten wird. Coin Master wird laut Gamestar.de in Deutschland von Promis wie Dieter Bohlen, Daniela Katzenberger und Influencern wie Bibi und Pietro Lombardi beworben.

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Mögliche Richtungsentscheidung

Die Entscheidung rund um Coin Master könnte auch ein Signal sein. Bislang hat die BPjM zögerlich hinsichtlich Lootboxen und Mikrotransaktionen agiert. Die Behörde will nun ein Statement von den Entwicklern Moon Active einholen und dann über die Jugendgefährdung des Games entscheiden. Bis zu einem Verbot für Minderjährige dürfte somit noch Zeit vergehen. In Österreich wird übrigens von Verboten abgesehen und auf Empfehlungen gesetzt.

Worum es bei "Coin Master" eigentlich geht

Bei Coin Master geht es darum, ein virtuelles Dorf zu errichten und zu betreiben. Das Game bietet 205 Levels und eine Spielhalle. Dort kann man "Coins" bei Maschinen wie einem Einarmigen Banditen gewinnen, die wiederum in das Dorf gesteckt werden können. Hilft man mit einer Echtgeldzahlung nach, sind hier weitere Versuche möglich, die wiederum "Coins" ausschütten. Im App Store ist das Game ab 17 Jahren und im Play Store ab 16 Jahren freigegeben – zuhauf Spiele mit ähnlichem Prinzip sind allerdings ab 0 Jahren erhältlich. (dk, 15.10.2019)