Michael Jeannée schickte beleidigende Post an "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk.

Foto: Screenshot Kronen Zeitung

"Selbstverliebter", "gefährlicher Diffamierer", "Schmutzkübel- und Anpatzchef" nannte "Krone"-Postler Michael Jeannée den Liste-Jetzt-Politiker Peter Pilz und verglich ihn dabei mit "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk. Wie berichtet, brachte dieser beim Straflandesgericht Entschädigungsanträge gegen Krone-Verlag und Krone Multimedia ein.

In einer Stellungnahme, die Klenk auf Twitter teilte, rechtfertigt die "Krone" Jeannées deftigen Ton mit der Berichterstattung des "Falters" über angebliche Pläne der ÖVP, gezielt Wahlkampfkostenbeschränkungen zu überschreiten: Klenk habe dabei in der öffentlichen Diskussion "eine zentrale Rolle" gespielt und "laufend Stellung" bezogen.

Der Krone-Verlag findet die Vorgangsweise des "Falters" "aus journalistischer Sicht höchst problematisch": "Gerade bei (potenziell) widerrechtlich erlangten Unterlagen wäre besondere Vorsicht geboten", heißt es. Dass "derartige Unterlagen in Kombination mit massiven Vorwürfen gegenüber einer Partei – noch dazu kurz vor der Wahl – an die Öffentlichkeit gebracht werden", stelle einen massiven Verstoß gegen die journalistische Sorgfalt dar: "Entsprechende Kritik muss sich (auch) der Kläger als Chefredakteur gefallen lassen."

Klenk dazu auf Twitter: "So was habe ich wirklich noch nie gelesen."

Über die Entschädigungsanträge fordert Klenk jeweils 50.000 Euro vom Krone-Verlag und von Krone Multimedia. Die ausnehmend hohe Summe erklärt Klenk in dem Tweet damit, dass die Kolumne auf Seite zwei der "Krone" erschienen sei, der "prominentesten Stelle der Zeitungslandschaft". (Die Jeannée-Kolumne stand, so weit feststellbar, in der "Wien Extra"-Nachmittagsausgabe auf Seite zwei.) (red, 15.10.2019)