Foto einer Demo gegen die EU-Urheberrechtsreform.

Foto: APA/dpa/Markus Scholz

Die umstrittene Urheberrechtsreform wurde bereits verabschiedet, nun arbeiten die Mitgliedsstaaten an konkreten Umsätzmöglichkeiten für die beschlossenen Maßnahmen. Um Best Practices zu diskutieren, hat die Europäische Kommission nunmehr Interessensvertreter eingeladen, die ihre Standpunkte präsentieren und ihre Wünsche aussprechen. Zu den Gruppierungen gehören etwa Verlage wie Bertelsmann, Vertreter der Musikindustrie wie beispielsweise die IFPI und NGOs wie Wikimedia, dem Trägerverein der Wikipedia.

Uploadfilter

In der Vergangenheit hat die Urheberrechtsreform immer wieder für Furore gesorgt. Besonders umstritten ist der Artikel 17, der hierbei auch thematisiert werden soll. Dieser sieht nämlich vor, dass Inhalte bereits vor ihrer Veröffentlichung geprüft werden sollen, um mögliche Urheberrechtsverletzungen ausfindig zu machen. Netzaktivisten sehen darin eine mögliche Zensur, da es schon im Vorfeld anhand eines Uploadfilters zu Blockierungen kommt.

Google streicht Snippets

Google hat im Hinblick auf das ebenfalls verabschiedete Leistungsschutzrecht bereits angekündigt, dass das Unternehmen in Zukunft keine Gelder an Verlage zahlen würde. Die Urheberrechtsreform hatte nämlich vorgesehen, dass sogenannte Snippets, Textausschnitte von Pressetexten, nicht mehr ohne Vergütung angezeigt werden dürften. Google erklärte nun, dass man stattdessen auf Snippets verzichten würde – Webseitenbetreiber könnten sich aber freiwillig dazu entscheiden, Bild und Zusatztext anzeigen zu lassen, heißt es. (red, 15.10.2019)