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Feuer über dem Lager in Samos.

Foto: AP/Michael Svarnias

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Der Tag danach.

Foto: REUTERS/SAMIAKI TV

Nach dem Ausbruch eines Feuers im Aufnahmezentrum Vathy auf der griechischen Insel Samos haben die Behörden damit begonnen, Flüchtlinge und Migranten von der Insel zu bringen. Im Lager, das eigentlich nur für 700 Leute Platz bietet, leben etwa 6000 Menschen – viele müssen sich ihre Unterkünfte aus Plastikplanen selbst bauen.

Auf Samos gibt es zwar Quellen, sodass die Versorgung mit Wasser ermöglicht werden kann, allerdings sind die Müllberge und die mangelnde Hygiene ein großes Problem geworden. Die Migranten fordern, dass sie aufs Festland gelassen werden.

Verletzte durch Messerstechereien

Vor dem Ausbruch des Feuers kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Syrern und Afghanen, die sich in dem Lager befanden. Drei Personen wurden durch die Messerstechereien verletzt. Die Lage beruhigte sich dann wieder, und die Feuerwehr konnte alle Brände löschen.

Trotzdem verließen viele Frauen und Kinder für die Nacht das Lager, um in Sicherheit zu sein. In den überfüllten Lagern auf den griechischen Inseln wachsen die Spannungen. Vergangenen Monat starb eine Frau durch ein Feuer, das in einem Lager auf der Insel Lesbos ausgebrochen war.

In den letzten Monaten ist die Anzahl jener, die aus der Türkei kommend mit dem Schlauchboot die Ägäis überqueren, gestiegen. 2018 kamen laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR 50.508 Personen nach Griechenland, heuer waren es bereits 50.720 Menschen.

Erdogans Drohungen

Zudem hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kürzlich gedroht, bei europäischer Kritik an der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien die Grenzen für syrische Flüchtlinge zur EU zu öffnen. In der EU wird jedenfalls befürchtet, dass sich aufgrund der türkischen Offensive mehr Leute auf die Flucht begeben werden.

Brüssel unterstützt die Staaten an der EU-Außengrenze mit finanziellen Mitteln. Griechenland hat von 2015 bis 2019 über zwei Milliarden Euro an EU-Geld zur Bewältigung der Migrationskrise bekommen. Doch der Migrationsexperte Gerald Knaus kritisierte kürzlich, dass die EU in Griechenland versage, weil es nach wie vor aus anderen EU-Staaten keine effiziente Hilfe für die griechischen Asylbehörden gebe. (Adelheid Wölfl, 15.10.2019)