Gut, die Freiheitliche Partei Österreichs hat gerade nicht den besten Lauf. Der Exchef abgemeldet und in schwerwiegenden Erklärungsnöten, seine Frau in Erklärungs- und Entscheidungsnöten (Wer hat mein Tascherl finanziert? Nehm ich mein Nationalratsmandat an oder nicht?), die Wahlergebnisse ziemlich mau. Angesichts Letzterer hat der neue Parteichef eingesehen, "keine Legitimation" für den Eintritt in Koalitionsverhandlungen mit dem türkisen Nationalratswahlgewinner an die Hand bekommen zu haben. So weit, so g'scheit.

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FPÖ-Chef Norbert Hofer.
Foto: REUTERS/Leonhard Foeger

So ganz aufgeben mag der blaue Parteichef aber natürlich nicht. Eine türkis-grüne Regierungskombi erscheine ihm "nicht spannend", meinte er zunächst, um den Altkanzler am Dienstag ausdrücklich vor einer "Linksregierung" zu warnen und die Grünen als "Weltuntergangssekte" einzuordnen.

Kein Wunder, dass der blaue Sektenbeauftragte nach Heil und Rettung für Österreich sucht. Und, kein Wunder, auch gefunden hat. Sollte die ÖVP weder mit der SPÖ noch mit den Grünen zusammenkommen, dann, ja dann, werde die FPÖ "ihre staatspolitische Verantwortung nicht vergessen", flirtete der FPÖ-Chef in Richtung der Türkisen.

Staatspolitische Verantwortung. Staatspolitische Verantwortung? Die kann im Fall der gefallenen FPÖ ja wohl nur im Rückzug liegen, in Reflexion (ja, so etwas gibt es) und in Erneuerung. Alles andere ist: eine gefährliche Drohung. (Renate Graber, 15.10.2019)