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Sanktionen hin, Sanktionen her: Huawei hat beim Umsatz mehr.

Foto: AP Photo/Mark Schiefelbein

Der chinesische Technologieriese Huawei hat trotz der US-Handelsbeschränkungen einen Umsatzsprung verbucht. In den ersten neun Monaten schnellten die Erlöse um knapp 25 Prozent auf 611 Milliarden Yuan (78,3 Milliarden Euro), wie der weltgrößte Netzwerkausrüster am Mittwoch mitteilte. Im dritten Quartal legten sie sogar um 27 Prozent zu. Als Grund nannte Huawei die wachsende Nachfrage nach seinen Smartphones. Bislang seien 185 Millionen Geräte verkauft worden, was ein Anstieg um 29 Prozent bedeuten würde.

Expertin Nicole Peng von der Beratungsfirma Canalys kommentierte: "Das Quartals-Ergebnis ist angesichts des enormen Drucks, mit dem das Unternehmen konfrontiert ist, wirklich beeindruckend." Die starken Zahlen seien aber vom Verkauf von Geräten getrieben, die vor dem US-Verbot eingeführt worden seien. Die langfristigen Aussichten seien immer noch schlecht.

Sanktionen

US-Präsident Donald Trump hatte Huawei Mitte Mai auf eine schwarze Liste gesetzt. Damit darf der Konzern in den USA keine Aufträge mehr für Telekom-Ausrüstung zum Aufbau des neuen Mobilfunkstandards 5G erhalten und Komponenten von US-Firmen nicht ohne spezielle Genehmigung beziehen. Die USA und andere Staaten befürchten, dass sich die Regierung in Peking über die Huawei-Technologie Zugriff auf sensible Daten verschaffen könnte. Beweise für diese Behauptungen wurden bisher nicht vorgelegt.

Huawei weist die Spionage-Vorwürfe zurück. Die US-Handelssanktionen hatten bei den Chinesen aber eine patriotische Stimmung geweckt. Unterstützt von Solidaritätsbekundungen in den sozialen Netzwerken verkaufte Huawei seine Geräte verstärkt auf dem Heimatmarkt. (Reuters, 16.10.2019)