2007 wurden in Duisburg sechs Menschen vor einem italienischen Lokal erschossen. Hintergrund der Tat war eine Fehde der verfeindetet Mafia-Familien Strangio-Nirta und Pelle-Romeo. Diese Mafiamorde von Duisburg waren Vorbild für den Krimi "Die Spur der Mörder", Freitagabend ab 20.15 Uhr, auf Arte. Wie schon 2018 in "Ein Kind wird gesucht" – damals ging es um den verschwundenen Buben Mirco – inszenierte Regisseur Urs Egger wieder einen Film der auf einem wahren Fall basiert, im Mittelpunkt steht der Kriminalhauptkommissar Ingo Thiel, gespielt von Heino Ferch.

Heino Ferch als Ermittler Ingo Thiel.
Foto: ZDF/Martin Rottenkolber

Die Handlung wird nach Mönchengladbach verlegt. Antonio Russo verlässt mit vier Mitarbeitern sein Restaurant. Kurz darauf eröffnen zwei Männer mit Maschinenpistolen das Feuer, fünf Männer werden getötet.

Für Ingo Thiel ist es bald klar, dass die Morde mit der Ndrangheta, der kalabrischen Mafia, zu tun haben. Eine Sonderkommission wird eingerichtet, von Interpol bekommt er Unterstützung durch die italienische Spezialermittlerin Carla Orlando (Verena Altenberger).

Verena Altenberger als Interpol-Ermittlerin Carla Orlando mit italienischem Akzent.
Foto: ZDF/Martin Rottenkolber

Der ermordete Wirt war der Sohn von Luigi Russo, dem Kopf des Russo-Clans aus San Vitale in Kalabrien. Vor 15 Jahren ist dieser auf der Flucht vor den Behörden untergetaucht. Bei der Untersuchung von Russos zerschossenem Wagen merken Thiels Kollegen, dass der Wagen vollständig verwanzt war.

Die beiden gesuchten Täter sind verwandt und Teil einer Fehde zwischen den verfeindeten Mafia-Clans Russo und Costa. In Kalabrien hat dieser Familienstreit schon zu mehr als 100 Todesopfern geführt, der erste Täter wird von Thiel und Orlando bald gefasst.

Orlando (Verena Altenberger) und italienische Staatsanwalt Silvio Bertone (Stefano Viali).
Foto: ZDF/Martin Rottenkolber

Die Suche nach dem zweiten Mörder gestaltet sich als ungleich schwieriger. Angenehm sachlich gehen die Drehbuchautoren Katja Röder und Fred Breinersdorfer an die Aufklärung des Falls, akribisch wird die komplexe Ermittlungsarbeit dargestellt. Datenschutzbedenken, zermürbende Spurenauswertung, das Aufstellen von DNA-Proben oder auch die problematische Zusammenarbeit mit der italienischen Polizei: Leicht geht die Aufklärung nicht von der Hand, erst nach und nach fügen sich die Puzzleteile, die zur Lösung führen, ineinander. Erst die Reise nach Kalabrien führt zum Durchbruch. (red, 18.10.2019)