Barthold wirft der Novomatic vor, Automatenumsätze falsch abgerechnet und ihn um Provisionen in Millionenhöhe betrogen zu haben.

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Wien – Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat einen Ermittlungsstrang im Novomatic-Komplex eingestellt. Keine weiteren Ermittlungen fürchten muss der einstige Rapid-Torhüter Peter Barthold, der seit Jahren heftige Vorwürfe gegen Novomatic erhebt – etwa als Novomatic-Geschäftspartner illegale Zahlungen von Novomatic an den damaligen BZÖ-Mann Peter Westenthaler weitergeleitet zu haben. Das Verfahren war trotz widersprüchlicher Aussagen von Westenthaler ebenfalls eingestellt worden.

Aus dem Umfeld des Glücksspielkonzerns wurde wiederholt auf die Anzeige gegen Barthold hingewiesen. Dieser sei kein geeigneter Zeuge für die angeblichen Machenschaften der Novomatic, da gegen ihn ermittelt werde. Das Argument fällt nun weg. Barthold betrieb Wettlokale, in denen Automaten der Novomatic aufgestellt waren. Als Rapid-Legende war er für Novomatic auch ein Türöffner. Es kam zum Bruch.

Falsche Abrechnungen

Bartholds Vorwurf: Novomatic habe Automatenumsätze falsch abgerechnet und ihn um Provisionen in Millionenhöhe betrogen. Der Ex-Fußballer sprach dazu mit Novomatic-Mitarbeitern. Das wurde ihm als Erpressung ausgelegt. Stein des Anstoßens war eine Sachverhaltsdarstellung, die von der Omnia Online Medien GmbH, also dem auch in der Ibiza-Affäre aktiven Gert Schmidt, eingebracht wurde. Die WKStA sieht bei Barthold jedoch keine vorsätzliche Erpressung, sondern "unbedachte Äußerungen" und ein "nachvollziehbares Bestreben, seine diversen Anliegen den Verantwortlichen der Novomatic direkt vorzutragen". (fsc, 21.10.2019)