Ein feuriges, interessantes und mit viel Leidenschaft geführtes Match endete mit einem Remis. Es gab zwar nur zwei Treffer zu bestaunen, dafür aber jede Menge Zweikämpfe und harte Fouls.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Taxiarchis Fountas konnte WAC-Goalie Alexander Kofler einmal bezwingen. Der Treffer genügte Rapid nicht für einen Dreier.

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Wien – Rapid und der WAC haben sich in einem, nun ja, rassigen und hitzigen Sonntag-Schlager der Fußball-Bundesliga mit einem Remis getrennt. Die Wolfsberger verteidigten nach einem 1:1 (0:1) Platz drei vor den Grünweißen, die weiter zwei Zähler hinter den Kärntnern liegen. Taxiarchis Fountas (31.) brachte Rapid mit seinem achten Saisontor in Führung, Mario Leitgeb (64.) gelang nach der Pause per Kopf der Ausgleich.

Rustikales

Der Ausklang der ersten Hälfte des Grunddurchgangs ließ sich im Allianz-Stadion ziemlich resch an. Rapid begann, angespornt durch vier Siege aus den verwichenen fünf Spielen, besonders aggressiv. Das hätte ins Auge gehen können, aber Schiedsrichter Alexander Harkam ließ mehrmals Gnade vor Recht ergehen. Nur WAC-Assistent Mohamed Sahli bekam nach Kritik die volle Härte des Regelwerks zu spüren und sah die Rote Karte.

In einem Spiel mit 32 Fouls und nicht weniger als elf Gelben Karten – darunter auch für WAC-Coach Gerhard Struber – war das Unentschieden am Ende verdient. Die Wolfsberger vermochten in der zweiten Spielhälfte zuzulegen, nachdem Rapids Pausenführung gerechtfertigt war. Der WAC ist damit acht Ligaspiele ungeschlagen, Rapid sechs. Für die Lavanttaler geht es nun am Donnerstag in der Europa League gegen Basaksehir in Istanbul weiter. Rapid ist kommenden Sonntag bei Meister Salzburg im Einsatz.

Glück für Schwab und Fountas

In der Anfangsphase kam Rapids Kapitän Stefan Schwab bei einem Tackling gegen Romano Schmid mit gestrecktem Bein ohne Verwarnung davon, der bereits in der ersten Viertelstunde mit Gelb verwarnte Fountas sah einige Minuten später nach einem gelb-würdigen Foul an Nemanja Rnic keine Karte.

Der übermotivierte Grieche war insgesamt die auffälligste Person am Spielfeld. Über Fountas liefen alle gefährlichen Angriffe der Hütteldorfer. So auch in der 21. Minute, als der aufgerückte Filip Stojkovic mit einem Schuss über die Latte die erste gute Torchance der Partie vorfand. Fountas ließ sich dann bei einem Konter zu weit abdrängen, knallte in die Werbebande und verletzte sich am Ellenbogen. Der Angreifer konnte nach einer kurzen Behandlung weitermachen.

Der von Coach Struber in Bestformation aufgestellte WAC ließ sich von Rapids Aggressivität verunsichern. Einzig ein Kopfball von Mario Leitgeb nach einem Liendl-Freistoß (18.) bedeutete Zunächst Gefahr im Strafraum der Hausherren. Im Angriff kamen Shon Weissman und Anderson Niangbo kaum zur Geltung.

Rot für WAC-Co-Trainer

Der Treffer der Rapidler war ob des Spielverlaufs verdient. Mateo Barac erkämpfte sich gegen Weissman an der Seitenlinie den Ball, eine schnelle Kombination später traf Christoph Knasmüllner zunächst die Stange, Fountas staubte ab. Harkam zückte danach Rot und schickte WAC-Co-Trainer Sahli auf die Tribüne. Die Kärntner hatten ein Foul von Barac an Weissman gesehen.

Elferalarm

Der WAC mühte sich, Linie ins Offensivspiel zu bringen. Die Lavanttaler offenbarten aber defensiv Lücken. Neben Fountas setzte sich auch Aliou Badji in Szene. Der Senegalese agierte im Abschluss aber zu überhastet, schoss auch in der 56. Minute am Tor vorbei. Bei einem Tackling von Lukas Schmitz gegen Stojkovic im WAC-Strafraum wurde zuvor nicht auf Elfmeter entschieden, obwohl der Deutsche seinen Gegenspieler im Rutschen getroffen hatte.

Heißes Finish

In einer nun deutlich weniger ruppigen Partie vermochte der WAC aus einer Standardsituation zurückzuschlagen. Schmid holte gegen Barac einen Freistoß nahe der Torlinie heraus, Liendls Maßflanke beförderte Leitgeb über die Torlinie. Rapid-Torhüter Richard Strebinger machte dabei nicht die beste Figur. Die Antwort Rapids hätte prompt kommen können: Fountas zog ab, WAC-Goalie Alexander Kofler verhinderte mit einer Fußabwehr einen sicher scheinenden Gegentreffer (66.). Beide Teams hätten am Ende den Dreier noch herausholen können. Die letzte Chance vergab Christopher Dibon für Rapid nach einem Eckball per Kopf (87.). (APA, red, 20.10.2019)

Fußball-Bundesliga, 11. Runde:

SK Rapid Wien – Wolfsberger AC 1:1 (1:0). Wien, Allianz Stadion, 21.200, SR Harkam.

Tore:
1:0 (31.) Fountas
1:1 (64.) M. Leitgeb

Rapid: Strebinger – Hofmann, Dibon, Barac – Stojkovic (81. Auer), D. Ljubicic, Schwab, Ullmann – Knasmüllner (69. Murg) – Badji (58. Arase), Fountas

WAC: Kofler – Novak, Sollbauer, Rnic, Schmitz – Schmid (93. Wernitznig), M. Leitgeb, Liendl (77. A. Schmidt), Ritzmaier – Weissman (88. Schmerböck), Niangbo

Gelbe Karten: D. Ljubicic, Fountas, Badji, Murg, Hofmann, Schwab bzw. Rnic, Novak, Schmid, Sollbauer, Struber (Trainer)