Facebook hat "Info-Direkt" gesperrt.

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Facebook hat am Montagabend die rechtsextreme Seite "Info-Direkt" gesperrt. Das gibt das Magazin selbst auf dem Kurznachrichtendienst Twitter bekannt. Es spricht dabei von einer "Zensur". Wie es zur Sperrung gekommen ist, ist noch unklar. Die Seite ist jedenfalls nicht mehr aufrufbar. Stattdessen erscheint die Fehlermeldung: "Leider ist dieser Inhalt derzeit nicht verfügbar".

DÖW: "Lotet die Grenze zum Neonazismus aus"

Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes bewertet "Info-Direkt" wie folgt: "Die Zeitschrift kleidet klassisch rechtsextreme Weltanschauung in ein modernes Gewand und lotet insbesondere in Form von omnipräsentem Antisemitismus, Volksgemeinschaftsdünkel, einer teils offen vertretenen antidemokratischen Stoßrichtung und quasi-revolutionärem Impetus die Grenze zum Neonazismus aus."

Erst Dornauer,...

Das Magazin geriet im letzten Monat mehrmals in die Schlagzeilen. Ende August erschien darin ein Interview mit dem Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer. Zunächst rechtfertigte sich dieser dafür damit, dass er mit allen reden wolle. Diese Tatsache bringe weder Unterstützung zum Ausdruck, noch dass er die Blattlinie gutheiße. Das Gegenteil sei der Fall. Wenig später gestand er ein, dass das Interview ein Fehler gewesen sei.

...dann Wöginger

Anfang September erschien auf der rechtsextremen Homepage dann ein Interview mit ÖVP-Klubobmann August Wöginger. Dafür erhielt dieser Lob von Martin Sellner, dem Chef der rechtsextremen Identitären Bewegung. Auf Nachfrage erklärte damals Wögingers Sprecherin: "Herr Wöginger wusste nicht, mit wem er spricht. Die Redakteure des Magazins haben sich nicht bei ihm vorgestellt und zu erkennen gegeben." Seine Ablehnung der Identitären sei hinlänglich bekannt. (Andreas Gstaltmeyr, 21.10.2019)