Der Microsoft Surface Laptop 3 in der 15-Zoll-Variante.

Foto: Microsoft/Screenshot

Der im Oktober frisch vorgestellte Microsoft Surface Laptop 3 ist erstmals in einer 15-Zoll-Variante erhältlich. Technik-Interessierte fragen sich seither, wo die Vorteile zur bisher üblichen 13,5-Version liegen. "The Verge" hat ihn eine Woche lang getestet und kommt zu einem gemischten Fazit.

Größe und Touchscreen

Aber von vorne. Der offensichtliche Vorteil ist naturgemäß einleuchtend: Er bietet einen größeren Bildschirm, der eine Auflösung von 2.496 x 1.664 Pixel mitbringt. Dieser glänze mit starker Darstellungsqualität und auch das Seitenverhältnis von 3:2 sei angenehm. Zudem könne er auch als Touchscreen fungieren. Dieser ist zwar nicht gleichzusetzen mit einem 2-in-1 Convertible, das drauf ausgelegt ist, Laptop und Tablet zu sein. Doch sei zumindest die Möglichkeit, hin und wieder den Touchscreen zu bedienen, zu goutieren. Insgesamt ist der Laptop trotzdem erstaunlich dünn, misst 15 Millimeter am dünnsten Punkt und ist gute 1,5 Kilogramm schwer.

Tastatur

Das Gehäuse besteht aus Aluminium. Durch einen minimalen Überhang von 0,4 Millimetern lasse sich das Display problemlos aufklappen. Das Prunkstück sei aber die Tastatur, befindet der Tester. Es sei die "angenehmste Laptop-Tastatur aller Zeiten". Davon könne auch Apple lernen. Das größere Touchpad passe da gut hinzu. Ein weiter Pluspunkt: Kaum Bloatware, also ohne Not vorinstallierte Apps von Drittanbietern.

Anschlüsse

Freilich gibt es auch Minuspunkte. Denn Microsoft war etwas geizig, was die Anschlüsse angeht. So verzichtet die 15-Zoll-Version auf einen Thunderbolt-3-Port und SD-Kartenslot. Für USB gibt’s nur zwei Möglichkeiten.

Neuer Prozessor

Der größte Unterschied zu seinem kleinen Bruder ist neben der Größe der Prozessor. Der 15-Zoller ist der erste Surface Laptop, der auf eine AMD-CPU setzt – genauer einen AMD Ryzen 5 oder 7-Chip, der mit bis zu 32 GB RAM gepaart wird. Wie wirkt sich das für den Nutzer aus? Zwiespältig. Den klassischen Büroalltag meistert er souverän, zig Tabs von Slack bis Twitter über Word offen zu haben, sei kein Problem.

Wer aber mehr erwartet, könnte enttäuscht werden. Spiele wie Battlefield 5 oder Star Wars Battlefront könne er trotz niedrigster Auflösungseinstellung nicht flüssig abspielen. Man sollte auch nicht planen, Videos zu schneiden. Der Export eines 5:30 Minuten-Videos in 4K (H.264) bei Adobe Premiere Pro dauere drei Stunden. Der Surface Laptop 3 stottert auch dabei, 4K Videos mit 60 Bildern pro Sekunde auf Youtube abzuspielen.

Akku-Dauer

Auch die angepriesene Akkudauer stimme nicht ganz. Die 11,5 Stunden Nutzungsdauer hält er demnach nur bei runtergedrehter Helligkeitseinstellung durch. Der Tester musste sich mit weniger als sechs Stunden begnügen. Dafür unterstütze der Laptop 3 erstmals Schnellladen. Im Test komme man damit mit einem 65W-Ladegerät in 30 Minuten von Null auf 39 Prozent, bei 87 Watt in einer guten Stunde sogar auf 100 Prozent.

Fazit

Das Fazit von "The Verge" ist daher zwiespältig. Es sei nicht ganz klar, an wen sich der Laptop richte. Er sei nicht so handlich wie 13,5-Laptops, könne aber leistungstechnisch und der Akkulaufzeit nicht mit anderen Modellen seiner Größe mithalten. Wer damit aber leben kann oder andere Prioritäten habe, könne mit dem Microsoft Surface Laptop 3 gut den Alltag bewältigen und klassische Büroarbeit verrichten. Nicht mehr, nicht weniger.

Der Microsoft Surface Laptop 3 ist seit diesem Dienstag in Österreich erhältlich und kostet 1.149 Euro (13,5 Zoll) beziehungsweise 1.349 Euro (15 Zoll) aufwärts. (red, 22.10.2019)