Ein Linzer Wirt sieht sich mit hohen Kosten aufgrund eines Urheberrechtsverstoßes konfrontiert, weil er das Logo eines österreichischen Fußballklubs verwendet hat. 21.000 Euro muss der Betreiber des "Josef" nun an den Linzer Athletik-Sport-Klub (LASK) zahlen. Der Fall sorgt aus mehreren Gründen jedoch für Verwunderung.

Das Lokal hatte sich nicht etwa als offizieller Vereinswirt ausgegeben, sondern es hat das Logo des LASK verwendet, um das Heimspiel des Vereins in der Qualifikation zur Champions League gegen den FC Basel im August zu bewerben, das man als Public Viewing übertragen hatte. Der Klub hatte mit einer Copyright-Klage reagiert, berichtet die Plattform linza.at.

Ein Teil des vom LASK beanstandeten Sujets.
Foto: Josef/Linza.at

LASK forderte ursprünglich über 62.000 Euro

Gefordert hatte der Verein ursprünglich 62.400 Euro, die Summe wurde aber im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung auf 21.000 Euro reduziert. Gastronom Günter Hager zeigt sich "schockiert und wütend" über das "unnachgiebige Vorgehen" des Vereins. "In Wirklichkeit machen wir Werbung für den Klub", sagt er über die TV-Übertragung.

Hager sieht in den Handlungen des LASK eine mögliche Vergeltungsaktion, weil er sich gegen die Pläne des Vereins ausgesprochen hatte, ein Stadion am Pichlinger See zu errichten. Nach aktuellem Stand scheint das Vorhaben aber auf absehbare Zeit nicht zustande zu kommen.

Seit dem Vorfall schreibt das "Josef" nur noch die Vereinsnamen auf die Ankündigungen.

Auch andere Lokale haben das Vereinslogo für die Ankündigungen von TV-Übertragungen verwendet – bislang ohne Post von der LASK Marketing GmbH zu bekommen. Die "junge Grafikerin" habe sich aufgrund dieser üblichen Praxis nichts dabei gedacht, als sie das Wappen verwendete. Wäre das Sujet stattdessen nur mit dem Vereinsnamen beschrieben worden, hätte der Klub übrigens keine rechtliche Handhabe gegen das Lokal gehabt.

Um die Zahlen auch ein wenig ins Verhältnis zu setzen: Der LASK hat sich zwar nicht für die Champions League, aber für die Europa League qualifiziert. Allein die Teilnahme an der Gruppenphase garantiert dem Vizemeister 2,92 Millionen Euro Startprämie vom Europäischen Fußballverband (Uefa).

LASK besteht auf Lizenzgebühren

Seitens des LASK hat man nun gegenüber 90minuten.at eine Stellungnahme abgegeben. Dort heißt es, das Logo sei für mehrere Spielankündigungen verwendet worden, und man habe ursprünglich eine vertragliche Lösung mit Lizenzgebühren angeboten. Diese sei vom Lokalbetreiber aber abgelehnt worden. Weiter heißt es, dass "(...) wer mit der Marke LASK Geld verdienen will, auch bereit sein muss, die dafür notwendigen Lizenzen zu bezahlen".

Sturm Graz mit Seitenhieb auf LASK

LASK-Bundesligakonkurrent Sturm Graz hat die Aufregung um das Vorgehen des LASK nun für einen Marketing-Stunt genutzt. Die "Blackies" liefern für Wirte mit entsprechender Sky-Sports-Lizenz, die die Spiele des Vereins in ihren Lokalen zeigen wollen, eine fertige Vorlage. Darauf prominent platziert: das Vereinslogo und zwei Zeilen, um den Namen der gegnerischen Mannschaft einzutragen. (gpi, 22.10.2019)

Update, 14.25 Uhr: Stellungnahme des LASK ergänzt.

Update, 15.05 Uhr: Reaktion von Sturm Graz ergänzt.