Ein Soldat schießt eine Tränengasgranate ab.

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Die Plaza Italia in Santigo am Montag. Abends gelang es den Sicherheitskräften, den Platz zu räumen.

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Im südchilenischen Concepción zündeten Demonstranten einen Supermarkt an

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Passaigiere warten auf dem Flughafen Santiago.

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Bürgerwehr in Peñalolén, Santiago.

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In Valparaiso brannten auch am Dienstag Barrikaden.

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Nachdem zahlreiche Demonstranten in Chile versucht haben, sich über die von der konservativen Regierung verhängte nächtliche Ausgangssperre hinwegzusetzen, schließen sich nun auch Bergarbeiter den Protesten an.

Die größte Kupfermine der Welt, das Escondida-Bergwerk des anglo-australischen Rohstoffkonzerns BHP, wird seit Dienstagmorgen bestreikt. In der Hauptstadt Santiago war es am Dienstagmorgen ruhig, nachdem Polizei und Militär Demonstranten mit Tränengas und Wasserwerfern vertrieben hatten.

Ausgangssperre in zehn Städten

Die Ausgangssperre gilt neben der Hauptstadt Santiago in neun weiteren Städten. Bei den Protesten, die nach einer Fahrpreiserhöhung begannen, sind seit Freitag 15 Menschen ums Leben gekommen, 2.600 wurden festgenommen.

Präsident Sebastián Piñera kündigte an, er werde sich am Dienstag mit Vertretern der Regierungs- und Oppositionsparteien zusammensetzen, um eine "soziale Übereinkunft" zur Überwindung der bestehenden Probleme zu finden.

Opposition boykottiert Verhandlungen

Mehrere linke Parteien haben aber bereits erklärt, das Treffen boykottieren zu wollen, solange die Regierung sich sich weigert, die Namen 15 Menschen zu nenne, die bei den Protesten ums Leben kamen zu nennen.

In sozialen Medien zirkulieren zahlreiche Videos, die Übergriffe der Sicherheitskräfte belegen sollen. General Javier Iturriaga, der den Militäreinsatz in Santiago befehligt, verteidigte am Montag das Vorgehen seiner Soldaten gegen Protestierende: "Wir untersuchen jeden Fall, wir werden nichts verbergen", erklärte er.

Auch in Wien demonstrierten Chilenen am Montag gegen die Maßnahmen von Sebastián Piñera
DER STANDARD

Bürgerwehren bewachen Tankstellen

Angesichts der Plünderungen am Wochenende haben sich in manchen Bezirken Bürgerwehren gebildet, die in gelben Warnwesten Tankstellen und Geschäfte bewachen.

Auf dem Flughafen Santiago saßen am Dienstag zahlreiche Passagiere fest, nachdem hunderte Flüge gestrichen worden waren. Fluglinien stellten Feldbetten auf, um den Reisenden die Wartezeit zu erleichtern. (bed, 22.10.2019)