Ein zu hoher Blutdruck erhöht die Gefahr, eines Tages einen Herzanfall oder einen Schlaganfall zu erleiden. Mit Medikamenten lässt sich das Risiko senken.

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Viele Menschen mit Bluthochdruck nehmen ihre Medikamente morgens ein. Günstiger wäre einer aktuellen Analyse zufolge in vielen Fällen wohl, sie abends vor dem Schlafengehen zu schlucken. Die erzielten Blutdruckwerte seien dann im Mittel besser, berichten die Forscher im "European Heart Journal". In der Folge sank die Gefahr einer ernsthaften Folgeerkrankung demnach fast um die Hälfte.

Menschen mit zu hohem Blutdruck müssen meist täglich Medikamente nehmen. Diese halten die Werte über den Tag hinweg und auch nachts niedriger. Ein spanisches Forscherteam um Ramon Hermida von der Universität Vigo untersuchte nun im Rahmen des Forschungsprojektes "Hygia" an über vierzig medizinischen Zentren in Spanien, wann Blutdrucksenker am besten eingenommen werden sollten.

Studien im Detail

Von den über 19.000 Studienteilnehmenden mit Bluthochdruck nahmen die Hälfte die Medikamente abends, die übrigen nach dem Aufwachen. Sechs Jahre lang überprüften Ärzte mindestens einmal im Jahr den Blutdruck der Probanden – mit Blutdruckmessgeräten, welche die Patienten über 48 Stunden am Körper behielten. Dabei zeigte sich, dass die Gruppe, die ihre Medikamente abends einnahm, bessere Werte erzielte. Zudem war das Risiko ernsthafter Folgeerkrankungen vermindert. Zu diesen zählen Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Eingriffe aufgrund von verstopften Blutgefäßen. (APA, 23.10.2019)