Der Vorjahresgewinner des "Clash Royale"-Bewerbs der A1 eSports League soll seinem Gegner angeboten haben, für Geld absichtlich zu verlieren. Er wurde nun vom Spielbetrieb ausgeschlossen.

Foto: Florian Zsifkovics

Österreichs erste professionelle E-Sport-Liga hat seinen ersten Skandal. So soll Clash Royale-Spieler "ItzSnakeZz" dem Manager seines Kontrahenten angeboten haben, das Spiel absichtlich zu verlieren, wenn dieser ihm dafür Geld gibt. Der E-Sportler war kurz davor einen Vertrag bei WarKidZ E-Sports zu erhalten – das Team distanziert sich von dem Spieler und wünscht ihm "eine gute Reise". Auch der Organisator hat durchgegriffen: "ItzSnakeZz" wurde bis auf weiteres disqualifiziert. Auch die Ergebnisse der Gruppenphase wird man sich bei A1 noch genauer ansehen.

Kein neuartiges Phänomen

"Win Trading" ist im E-Sport kein neues Phänomen. Immer wieder kommt es vor, dass Spieler oder Teams untereinander Absprachen halten, wer denn nun das nächste Game gewinnt. Durch die zunehmende Professionalisierung des E-Sports achten die Veranstalter aber mittlerweile penibel darauf, ein derartiges Verhalten zu unterbinden und Spieler beziehungsweise Teams hart zu bestrafen. Auch abseits von Turnieren kommt "Win Trading" vor, etwa um bei LoL einen höheren Rang (ELO) zu erlangen.

Sieger der vergangenen Saison

"ItzSnakeZz" war einer der besten Spieler des Clash-Royale-Bewerbs von A1. Im Finale der vergangenen Saison konnte er das Turnier sogar gewinnen und sich somit 3.200 Euro Preisgeld sichern. Die aktuelle Saison ist für den E-Sportler allerdings nicht allzu erfreulich verlaufen: Er konnte nur eine der sechs vergangenen Partien gewinnen. Ob absichtlich oder unabsichtlich wird der Veranstalter wohl noch zu klären haben.

A1 eSports League Austria

A1 professionalisiert heimischen E-Sport

Mobilfunker A1 hat die A1 eSports League Austria 2017 ins Leben gerufen. Mittlerweile sind mit League of Legends, Clash Royale, Super Smash Bros. Ultimate und rFactor 2 vier Games Teil der Liga. Allein 2019 wurde 68.000 Euro Preisgeld ausgeschüttet – das Finale fand in einem gut gefüllten Gasometer in Wien statt. Auch bei der Game City 2019 spielte E-Sport eine bedeutende Rolle. Hier fand laut Angaben des Veranstalters das größte Fortnite-Turnier Europas statt, bei dem sich letztlich der 16-jährige Tiroler Michael "geco" Schätzer durchsetzen konnte. (dk, 23.10.2019)