Insigne bejubelt den Siegestreffer.

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Zuvor traf Mertens doppelt.

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Auch zwei Haaland-Tore reichten Salzburg nicht.

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Am Ende herrschte bei Salzburg Frust.

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Salzburg in der Champions League, das garantiert weiterhin Spektakel. Am Mittwochabend allerdings mit dem besseren Ende für die SSC Napoli, die Italiener schlugen Österreichs Meister 3:2.

Tor aberkannt

Salzburg-Trainer Jesse Marsch schöpfte mutig aus dem fast Vollen, Patson Daka begann mit Erling Haaland, Takumi Minamino und Hee-Chan Hwang als einer von vier ausgewiesenen Offensivgeistern. Das ging auf Kosten des in Liverpool schwachen Dominik Szoboszlai.

Keine Minute war vergangen, als Maximilian Wöber Dries Mertens mit einer verunglückten Kopfballabwehr einen Volley vom Elferpunkt auflegte und Goalie Cican Stankovic zu einer starken Reaktion zwang. Minute 8, der erste echte Salzburger Angriff: Enock Mwepus Schuss wird geblockt, Haalands Nachschuss ist unhaltbar. Jubel, Trubel. Und ein Schiedsrichter, der den Finger am Ohr hat, schließlich zur Videonachhilfe geht und mit Verspätung das Abseits erkennt.

Napoli trifft

Salzburg spielte selbstbewusst weiter, Gleiches galt für Napoli. Minute 17: Jose Callejon setzt Mertens per Kopf ideal ein, die Salzburger Defensive ist indisponiert und der Belgier nagelt den Ball aus spitzem Winkel ins kurze Eck. Ein zehn Zentimeter größerer Stankovic hätte den Ball mit der Stirn pariert und wäre dann wohl bewusstlos gewesen. Für Mertens war es das 115. Tor für die SSC, genau so viele hatte Diego Maradona geschossen.

Salzburg baute seine Überlegenheit nun aus. Haaland scheiterte zwei Mal binnen weniger Minuten aus kürzester Distanz an Goalie Alex Meret. Es sagt viel aus, dass Napolis einziger Schuss in der halben Stunde nach dem Tor von der Mittellinie kam – und vorbeiging. Mertens wollte Stankovic überlisten, der stolperte beim Sprint zurück und verletzte sich. Ersatzgoalie Carlos Coronel kam also zu seinem zweiten Einsatz für Salzburg.

Ausgleich

Auffälliger blieb der andere Goalie, Meret biss einen Daka-Halbvolley aus dem Eck. Minute 39: Hwang zieht von links in den Strafraum, Kevin Malcuit reißt ihn um, klarer Elfer. Haaland quittierte die Aktion mit dem 1:1. Wenig später musste Coronel erstmals eingreifen, tat das bei einer Flanke einigermaßen souverän. Die fünf Minuten Nachspielzeit boten noch einen Aufreger, Haaland bodycheckte Sebastiano Luperto fast bis über die deutsche Grenze und sah Gelb.

Nach der Pause dasselbe Bild. Salzburg dominierte, die Neapolitaner gefielen sich primär im Fallen und Liegenbleiben, Marsch kassierte für seine Bewertung dieser Chose Gelb. Schüsse von Daka (48.) sowie Fabian Ruiz (58.) strichen am Tor vorbei.

Besseres Ende für Napoli

Minute 64: Malcuit stiehlt sich aus Wöbers Deckung, seine Hereingabe wird abgefälscht, Mertens versenkt den schwierig aufspringenden Ball volley im kurzen Eck. Das ist Qualität. Salzburg muss sich freilich nicht moralarm schimpfen lassen, spielte weiter nach vorne. Die Konsequenz: Flanke Junuzovic, Kopfball Haaland, 2:2. Und als noch die Torhymne spielte, schoss der eingewechselte Lorenzo Insigne nach perfekter Mertens-Vorarbeit das 2:3 (73.).

Salzburg versuchte danach viel, kam aber kaum mehr vors Tor und kassierte so die erste Heimniederlage seit 72 Pflichtspielen bzw. dem 27. November 2016 gegen die Admira. Im Parallelspiel schlug Liverpool Genk 4:1. (Martin Schauhuber, 23.10.2019)

Champions League, Gruppe E, 3. Runde, Mittwoch

Red Bull Salzburg – SSC Napoli 2:3 (1:1)
Red-Bull-Arena, 29.520 Zuschauer (ausverkauft), SR Turpin (FRA)

Torfolge:
0:1 (17.) Mertens
1:1 (40.) Haaland (Elfmeter)
1:2 (64.) Mertens
2:2 (72.) Haaland
2:3 (73.) Insigne

Salzburg: Stankovic (32. Coronel) – Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer – Junuzovic, Mwepu (89. Koita) – Daka (68. Ashimeru), Minamino, Hwang – Haaland

Napoli: Meret – Malcuit, Koulibaly, Luperto, Di Lorenzo – Callejon (80. Elmas), Allan, Ruiz, Zielinski – Mertens (76. Llorente), Lozano (65. Insigne)

Gelbe Karten: Haaland bzw. Lozano, Malcuit, Llorente