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In eigenen Tests gelang den Forschern eine Vergrößerung der WLAN-Reichweite um 67 Meter.

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In vielen Wohnungen wird hinsichtlich der WLAN-Versorgung nach wie vor das klassische Modell mit einem einzelnen Router praktiziert. Dementsprechend kennt jeder auch die Schwächen davon. Fast immer gibt es irgendwo einen Raum oder ein Areal, in dem der Internetzugang nicht mehr funktioniert.

Forscher der Brigham Young University haben dafür nun eine Lösung parat, mit der die Reichweite von WLANs deutlich erhöht werden kann. Möglich ist das theoretisch über ein Softwareupdate, neue Geräte müssen nicht angeschafft werden, lässt sich bei "Science Daily" nachlesen.

Kommt mit Minimalbandbreite aus

"On-Off Noise Power Communication" (ONPC) nennt sich das von ihnen entwickelte Protokoll. Es verspricht eine Erweiterung der Sende- und Empfangsfähigkeit um über 60 Meter über einen schlauen Algorithmus. In praktischen Tests erreichten die Wissenschafter einer Verbesserung um bis zu 67 Meter.

Empfängerseitig wird die Software des jeweiligen vernetzten Geräts einfach um eine Analyse des Umgebungsrauschens ergänzt. Über diese können inmitten des Signaldschungels einfache Kommandos erkannt werden, die nur wenige Bytes groß sind. Dabei kann es sich etwa einfach nur um den Befehl handeln, die Verbindung aktiv zu halten oder etwas ein- oder auszuschalten.

Dementsprechend kommt das ONPC-Protokoll mit einer Bandbreite aus, die deutlich unter der Rate von einem Megabit pro Sekunde liegt, die WLAN-Verbindungen bisher mindestens zur Aufrechterhaltung benötigen. Hier reicht bereits ein Bit pro Sekunde aus, etwa um zu kommunizieren, dass ein Gerät noch aktiv ist, damit die Kommunikation aufrecht bleibt.

Für smarte Heimgeräte

Zum Surfen auf dem Smartphone oder Notebook ist dieser Datendurchsatz freilich viel zu wenig. Die softwareseitige "WLAN-Erweiterung" könnte es aber erlauben, vernetzte Heimgeräte – vom ferngesteuerten Garagenöffner bis zur smarten Lampe – in die sonst "toten Winkel" zu bringen.

Wer eine vollwertige Verbindung für die bisherigen Offline-Zonen möchte, wird an neuer Hardware nicht vorbeikommen. Die Reichweite von WLAN im Eigenheim lässt sich etwa mit WLAN-Repeatern recht einfach verbessern. Noch ausgeklügelter und tendenziell mit besserer Bandbreite und Latenzen arbeiten Meshroutersysteme. Diese nutzen mehrere Zugangspunkte, die man im Eigenheim verteilt. Sie kommunizieren untereinander und leiten Datenpakete über die schnellstmögliche Route zu jenem Access Point, der direkt mit dem Modem verbunden ist. (gpi, 24.10.2019)