Künstlerin Anne Schneider hat an der Wiener Akademie Bildhauerei studiert.

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2016 zeigte Anne Schneider im Wiener Leopold Museum "Poetiken des Materials".

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Wien – Die in Wien lebende Künstlerin Anne Schneider ist mit dem Dagmar-Chobot-Skulpturenpreis 2019 ausgezeichnet worden. Sie erhielt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung Donnerstagabend im Leopold Museum und setzte sich damit gegen die heuer ebenfalls nominierten Künstler Alfredo Barsuglia, Cäcilia Brown, Julian Göthe, Bernd Oppl und Marusa Sagadin durch.

Preisstifterin Dagmar Chobot sieht Schneider in der Tradition von Fritz Wotruba. "Formale Präzision, Materialgespür, Abstrahierung und Haptik – all das findet sich auch im Werk von Anne Schneider", wurde die Galeristin in einer Aussendung zitiert. "Sie erweitert jedoch dieses plastische Verständnis um die Dimensionen eines subtilen, politischen Diskurses und einer Einschreibung von psychologischen Spannungsmomenten in den skulpturalen Körper." Schneider habe die Jury durch ein Oeuvre überzeugt, "in dem sich das Komplexe mit dem Einfachen, das Poetische mit dem Konkreten, die innere Erzählung mit der äußeren Struktur und die Intention mit der Interpretation gekonnt die Waage halten", so Günter Schönberger, Geschäftsführer der Stiftungspartnerin Bildrecht.

Anne Schneider wurde 1965 im oberösterreichischen Enns geboren und studierte von 1986 bis 1993 klassische Archäologie an der Universität Wien. Von 1992 bis 1996 folgte ein Bildhauereistudium bei Michelangelo Pistoletto an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Der Dagmar-Chobot-Skulpturenpreis wurde zum vierten Mal vergeben. Bisherige Preisträger waren Roman Pfeffer (2018), Sofie Thorsen (2017) sowie Angelika Loderer (2016). (APA, 24.10.2019)