Ob das Wetters einen Einfluss auf das Schmerzempfinden hat, wird von Wissenschaftern kontroversiell diskutiert.

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Manchester – Einer Studie zufolge kann schlechtes Wetter das Schmerzempfinden von Menschen mit chronischen Schmerzerkrankungen wie Arthritis verstärken. Das schreiben Forscher aus Großbritannien in einer am Donnerstag im Fachmagazin "npj Digital Medicine" veröffentlichten Studie. Demnach berichteten Studienteilnehmer an Tagen mit höherer Luftfeuchtigkeit, niedrigerem Luftdruck und heftigem Wind von stärkeren Schmerzen. Der Zusammenhang blieb auch bestehen, wenn die Forscher weitere Faktoren wie die Gemütslage und körperliche Aktivität der Teilnehmer berücksichtigten.

Über einen Zeitraum von ein bis 15 Monaten dokumentierten rund 2.600 Teilnehmer aus ganz Großbritannien mittels einer App die Intensität ihrer Schmerzen. Durch die GPS-Ortungsfunktion der Handys wurden die örtlichen Wetterdaten ermittelt. Den größten messbaren Effekt hatte demnach die relative Luftfeuchtigkeit.

Trotz zahlreicher Studien dazu, ob und inwiefern eine Beziehung zwischen Wetter und Schmerzen besteht, gebe es bisher keinen Konsens zu dem Thema, erklärt das Team um William Dixon von der University of Manchester. Gründe dafür seien unter anderem kleine Stichprobengrößen oder die kurze Dauer der bisherigen Studien. Dank der neuen Erkenntnisse könnte es in der Zukunft möglich sein, auf der Basis von Wettervorhersagen "Schmerzprognosen" für Betroffene zu erstellen, schreiben die Forscher. Dies könne den Patienten helfen, ihre Freizeitpläne entsprechend zu gestalten und anzupassen. (APA, dpa, 24.10.2019)