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Foto: APA/ERWIN SCHERIAU

St. Pölten – Auf Sturm Graz schlüpft nach dem "Prestige-Punkt" gegen Salzburg wieder in eine Rolle, die den Steirern nicht immer behagt. Im Auswärtsspiel beim Bundesliga-Letzten St. Pölten am Samstag (17.00 Uhr) tritt Sturm als Favorit an und muss Initiative übernehmen. Während der Fünfte mit einem Sieg in die Rückrunde des Grunddurchgangs starten will, hofft St. Pölten auf den zweiten Saisonerfolg überhaupt.

"Jedes Spiel ist wie ein Tanz, wo auch der Partner dazugehört. Gegen St. Pölten sollte Sturm der Tanzpartner sein, der führt", meinte Nestor El Maestro zur Ausgangslage. Sturms Trainer kann in der NV-Arena fast auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Einzig Kapitän Stefan Hierländer war aufgrund von Knieproblemen fraglich. Zum Saisonstart gewann Sturm das Duell daheim mit 3:0, wobei St. Pölten nach einer Roten Karte gegen Rene Gartler über eine Stunde in Unterzahl agieren musste.

El Maestro erwartet "positives Ergebnis"

El Maestro pries die Niederösterreicher als eine der laufstärksten Mannschaften der Liga. "Sie haben uns in Graz physisch vieles abverlangt. Ich erwarte ein schweres Spiel, aber ein positives Ergebnis", betonte er. Mit dem 1:1 gegen Meister Salzburg erarbeiteten sich die Grazer wieder Selbstvertrauen. Wichtig sei die "Balance", wie El Maestro am Donnerstag immer wieder betonte. "Die Vorbereitung gegen St. Pölten ist schwieriger als gegen Salzburg. Man kann eine Mannschaft gut auf Salzburg einstellen, weil die stets ihr Ding durchspielen", merkte der Serbe an.

St. Pölten kassierte gegen Sturm zuletzt zwei Niederlagen, wobei den Niederösterreichern auch beim 0:1 im Mai kein Treffer gelang. Acht Tore in der Meisterschaft sind insgesamt keine allzu große Ausbeute. Dass der Schnitt beim 2:2 gegen die Austria deutlich erhöht wurde, ist für Alexander Schmidt ein gutes Zeichen. "Im Leistungssport spielt sich viel im Kopf ab. Es war wichtig, dass wir gegen die Austria viel präsenter waren und uns belohnt haben. Das kann schon Kräfte freisetzen", betonte der SKN-Coach. Seine Mannschaft wartet zu Hause schon seit Dezember des Vorjahres auf einen Erfolg in der Liga.

Pak schlief 14 Stunden

Gegen Sturm gelte es wieder, an die Leistungsgrenze zu gehen. Einer, der diesbezüglich zur vollsten Zufriedenheit agiert, ist Pak Kwang-ryong. Der Nordkoreaner sei ein Spieler, der andere mit seinem körperbetonten Stil mitreißen könne, urteilte Schmidt. "Es hat schon Wucht, wenn er sich mit seinen knapp 90 Kilogramm reinhaut." Gegen die Austria war Pak St. Pöltens wichtigster Mann, auch wenn er erst zwei Tage zuvor aus der Heimat nach Österreich zurückgereist war. Nach dem Spiel habe Pak dann 14 Stunden am Stück geschlafen, berichtete Schmidt.

Für den Deutschen ist auch die Rückkehr von Daniel Drescher in die Innenverteidigung ein wichtiger Faktor für die Stabilität seiner Hintermannschaft. Diese werden im Frühjahr mit Stefan Stangl und Michael Schimpelsberger zwei noch nicht spielberechtigte Profis verstärken. Schmidt kündigte weitere Verpflichtungen an: "Es tut sich einiges und es ist auch dringend nötig." (APA, 24.10.2019)