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Rocket Internet baut sein Geschäft weiter aus.

Foto: Dado Ruvic / REUTERS

Rocket Internet investiert in klassische Geschäfte: Der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus meldete am Donnerstagabend einen Anteil von 12,29 Prozent des deutschen Start-up-Investors. Die Investition diene der Umsetzung eines strategischen Ziels in Form des Auf- und Ausbaus eines weltweiten Netzwerks von Tech-Unternehmen, hieß es in einer weiteren Mitteilung. Rocket Internet beabsichtige, innerhalb der nächsten zwölf Monate weitere Stimmrechte an der Gesellschaft durch Erwerb oder auf sonstige Weise zu erlangen.

An der Börse wurden die Neuigkeiten unterschiedlich aufgenommen. Der Kurs der Tele-Columbus-Aktie kletterte deutlich nach oben. Rocket-Internet-Papiere reagierten hingegen kaum.

Zielsetzung

Rocket Internet strebe keine Einflussnahme auf die Gremien von Tele Columbus an und wolle auch dessen Kapitalstruktur nicht verändern, hieß es in der Mitteilung weiter. Der Erwerb der Stimmrechte sei durch Eigenmittel erfolgt.

Zuletzt war Tele Columbus mit einer ungewöhnlichen Hauptversammlung aufgefallen. Dort hatte sich der Großaktionär United Internet mit einer eigenen Liste für den Aufsichtsrat durchgesetzt. Der Vertreter der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger, Michael Kunert, hatte die Wahl kritisiert: "Im Grunde ist das eine Übernahme durch die Hintertür", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Ich traue United Internet nicht, dass deren Kandidaten wirklich unabhängig sind."

Tele Columbus steckt in einer Krise, auch wenn Umsatz und Ergebnis im zweiten Quartal wieder leicht gestiegen waren. Das Unternehmen ächzt unter einer hohen Schuldenlast. Hinzu kommt ein hoher Kapitalbedarf für den weiteren Netzausbau. 2018 war fast das gesamte Management ausgetauscht worden. (APA, 25.102.2019)