Zehn Jahre Musikgeschichte zusammenzufassen ist schwer. Die 2010er-Jahre waren ein Jahrzehnt, das durch Streamingdienste revolutioniert wurde. Elektonischer Pop, R 'n' B und Rap waren scheinbar in jedem Song zu finden. Aber welches Lied war so herausragend, dass man es als prägende Speerspitze einer gesamten Dekade herauspicken kann?

Embassy One

Eines der wohl einflussreichsten Musikwerke der Popgeschichte wurde bereits 2010 von der schwedischen Künstlerin Robyn veröffentlicht. "Dancing on My Own" ist wie viele ihrer Werke eine Synthie-Pop-Hymne, die eine zerschmetternde Traurigkeit im Kern hat. Wie schon das Musikmagazin "NME" schrieb, erinnert uns Robyn daran, wie kaputt wir alle sein können und dass das in Ordnung ist. "Dancing on My Own" verbindet, so "Pitchfork", den "euphorischen Schmerz klassischer House- und Disco-Musik" mit Verletzbarkeit und ist bis heute Vorbild für Künstlerinnen von Lorde über St. Vincent bis Taylor Swift.

Traurigkeit als Thema der Dekade?

"Dancing on My Own" landet bei dem prestigeträchtigen Magazin auf Platz drei der besten Songs der Dekade. Abgehängt wurde es nur von Grimes' "Oblivion" und "Alright" von Kendrick Lamar. Im Gegensatz dazu hat das Musikmagazin "Q" Lana Del Reys "Video Games" zum besten Lied der letzten zehn Jahre gewählt. Das Thema Schmerz und Traurigkeit setzt sich auch in dieser Wahl fort.

LanaDelReyVEVO

Wie man dagegen antanzen kann, zeigte zum Beispiel Sia in dem heute ikonischen Song und Video zu "Chandelier". Beyoncés Reigen "Lemonade" ist musikalisch gesehen ein stimmiger Mix aus verschiedensten Genres, während im deutschsprachigen Raum ein Lied alles andere in den Schatten stellte – "Atemlos durch die Nacht" von Helene Fischer.

SiaVEVO

Welcher ist Ihr liebster Song der letzten zehn Jahre?

Welches Lied hören Sie immer wieder auf und ab, und welchen Song können Sie überhaupt nicht mehr hören? Waren die Zehnerjahre ein gutes Musikjahrzehnt? (rec, 5.11.2019)