Andreas Gabalier.

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Der Sänger Andreas Gabalier gilt als durchaus umstritten. Als ihm im Februar der Karl-Valentin-Orden verliehen wurde, wurde Kritik laut: Laut Gunter Fette, Nachlassverwalter der Münchner Komikerfamilie, würde Gabalier mit faschistischen Symbolen spielen und Frauenfeindlichkeit und Homophobie zeigen. Nun dreht sich die Debatte weniger um visuelle Symbole, umso mehr aber um die Texte des "Volks-Rock-'n'-Rollers". So diskutieren User im Netz: Finden sich nationalsozialistische Inhalte in seinen Texten?

Fragwürdige Botschaften

Aus Sicht von Michael Fischer, Universitätsdirektor an der Universität Freiburg und Experte für Popkultur, mit dem "Bento" zu diesem Thema gesprochen hat, würden sich sehr wohl fragwürdige Botschaften in Gabaliers Texten finden. So greife der Musiker bewusst auf Begriffe im rechtspopulistischen Umfeld zu und nutze Bilder, die sich in alten Soldatenliedern wiederfinden ließen – etwa "Freiheit", "Heimatsöhne" und "Kameraden". Auch würde er bewusst provozieren, so spreche er etwa im Lied "Mein Bergkamerad" vom "eisernen Kreuz" am "höchsten Gipfel" – eine Formulierung, die an das Eiserne Kreuz, ein Kriegsorden, der zuerst von preußischen Soldaten, später aber auch von Nazis genutzt wurden.

Albumcover

Gabalier ist dafür bekannt, mit zweideutigen Botschaften zu irritieren. So auch etwa mit einem Albumcover aus dem Jahr 2011, bei dem er seinen Körper so positionierte, dass er an ein Hakenkreuz erinnert. Anfang des Jahres solidarisierten sich rechte Pegida-Mitglieder mit ihm, indem sie das nachahmten und in sozialen Netzen teilten. (red, 25.10.2019)