Die Ermittlungen laufen.

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Wegen des Verdachts der Weiterleitung von Videodateien, die teils schwere sexuelle Gewalt gegen Kinder zeigen, wird nach einer Razzia in elf deutschen Bundesländern gegen 21 Verdächtige ermittelt. Sie seien 14 bis 26 Jahre alt und hätten wohl aus einer Art Laune heraus die Videos über soziale Netzwerke geteilt und verbreitet und sich damit strafbar gemacht, hieß es am Samstag von Behördenseite.

Die deutsche Generalstaatsanwaltschaft und das Bundeskriminalamt (BKA) hätten in den vergangenen Monaten häufiger beobachtet, dass Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene einzelne Videodateien mit eindeutigen kinderpornografischen Inhalten über die sozialen Netzwerke teilten, hieß es in einer Mitteilung der Ermittlungsbehörden. "Die Inhalte der Aufnahmen werden hierbei häufig bagatellisiert und zum Teil mit als lustig empfundenen Texten und Emojis versehen." In dem Verfahren gehe es auch um Prävention. Es sei kein großer Pädophilen-Ring gesprengt worden.

Cybergrooming

Einige der Aufnahmen seien durch sogenannte Cybergrooming-Übergriffe entstanden. So wird die Vorbereitung eines sexuellen Missbrauchs von Kindern durch die Annäherung an das Opfer, etwa in Chats, bezeichnet. "Die Persönlichkeitsrechte der Opfer werden durch die vielfache Verbreitung der Aufnahmen in erheblicher Weise verletzt", warnen die Behörden. Festgenommen wurde bei der Razzia wegen des Verdachts der Dritt-Besitzverschaffung und des Besitzes von kinderpornografischen Schriften in elf Bundesländern niemand.

Mehrere Videos

Auf einer der Videodateien sei die Vergewaltigung eines etwa zehn Jahre alten Kindes in einem Steinbruch durch zwei Jugendliche zu sehen, wahrscheinlich in Afghanistan. Bei einer anderen handle es sich um eine wahrscheinlich 2014 entstandene Aufnahme, die zwei amerikanische Kinder bei der Vornahme sexueller Handlungen zeige und den Ermittlern zufolge durch einen Cybergrooming-Übergriff entstand. (APA/dpa, 26.10.2019)