39 Leichen wurden in einem Lastwagen in Großbritannien gefunden.

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Dublin/London – Nachdem die britische Polizei am Mittwoch 39 Leichen in einem LKW in Essex, östlich von London, gefunden hat, wurde nun Anklage gegen den 25-jährigen Fahrer aus Nordirland erhoben. Ihm wird 39-fache fahrlässige Tötung, Beteiligung am Menschenschmuggel, Beihilfe zur illegalen Einwanderung sowie Geldwäsche vorgeworfen, teilte die Polizei in der britischen Grafschaft Essex am Samstag mit. Am Montag soll er vor Gericht erscheinen.

Vier weitere Festnahmen

Neben dem Fahrer sind drei weitere Personen im direkten Zusammenhang mit der Tat festgenommen worden. Ein fünfter Mann wurde am Samstag in Irland auf der Grundlage eines Haftbefehls wegen einer mutmaßlichen anderen Straftat verhaftet. Die Polizei in Essex habe Interesse bekundet, auch ihn zu befragen, teilte die Polizei in Dublin mit.

Die Polizei war zunächst davon ausgegangen, dass alle Opfer aus China stammten. Da die meisten Anfragen von besorgten Angehörigen die Verwandte vermissen aber aus Vietnam kommen, besteht nun der Verdacht dass 20 der Opfer Vietnamesen sein könnten. Möglicherweise haben sie bei der Reise nach Großbritannien gefälschte chinesische Pässe bei sich getragen. In einer Erklärung vom Samstag teilte das vietnamesische Außenministerium mit, seine Botschaft in London arbeite daran, "den Prozess der Identifizierung der Opfer zu beschleunigen". (APA, red, 26.10.2019)