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Alexis Pinturault ließ schon im ersten Durchgang des Auftaktrennens nichts anbrennen, im zweiten legte er völlig unbeeindruckt von der Favoritenrolle nach.

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Auf dem ersten Podium der neuen Herren-Saison stand natürlich nicht Hirscher und erwartungsgemäß auch kein aktiver ÖSV-Läufer.

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Sölden – Alexis Pinturault hat im ersten Rennen nach der Ära Marcel Hirscher gleich einmal seine Ambitionen untermauert und mit dem Sieg beim Auftakt in Sölden in souveräner Manier angeschrieben. Der Franzose setzte sich bei prächtigen Bedingungen in 2:14,14 Minuten vor Kollegen Mathieu Faivre (+0,54) durch und feierte seinen 24. Weltcupsieg, den zwölften im Riesentorlauf. Der nach Lauf eins auf Platz drei gelegene Schweizer Marco Odermatt fiel auf Platz 13 zurück. Den Platz am Podium übernahm der Slowene Zan Kranjec (0,63), der vergangene Saison in Saalbach gewonnen hatte.

Zwei suboptimale Läufe von Kristoffersen

Stark präsentierten sich die US-Amerikaner Tommy Ford (0,70) und Ted Ligety (1,09) mit den Rängen vier bzw fünf. Der Kanadier Erik Read, Sohn von Streif-Sieger (1980) Ken Read (1,29), zeigte hinter Supertalent Lucas Braathen (1,10) als Siebenter auf. Der Norweger erzielte im zweiten Durchgang Laufbestzeit. Henrik Kristoffersen (2,02), amtierender Weltmeister, verfehlte seine erste Podestplatzierung in Sölden bei weitem, musste sich als nur viertbester Norweger mit Rang 18 bescheiden. "Ich bin schon enttäuscht. Aber wenn man Rückstand hat, muss man etwas riskieren", sagte Kristoffersen. "Es war nur das erste Rennen, es kommen noch viele."

Drei Österreicher in der Wertung

Die ÖSV-Herren lieferten im ersten Rennen nach Hirscher das schlechteste Sölden-Ergebnis überhaupt ab, sie vermochten im zweiten Durchgang nicht an die in Lauf eins gezeigten Darbietungen anzuschließen und verpassten eine Platzierung unter den besten zehn. Stefan Brennsteiner wurde als Siebenter und Halbzeitbester im Finale Opfer eines Innenskifehlers, Manuel Feller (1,52) büßte als zunächst Achter am Ende vier Plätze ein. Mit Matthias Mayer (1,81) als 15. und Roland Leitinger (2,06) als 19. kamen nur noch zwei weitere ÖSV-Techniker in die Wertung. Für Feller waren es die ersten Punkte am Rettenbachgletscher. Nur Feller und Brennsteiner hatten Startnummern unter 30, Leitinger kam als 53. und qualifizierte sich als 30. gerade noch für das Finale. Johannes Strolz (2,68) als 37., Magnus Walch (2,99) als 46., Dominik Raschner (3,34) als 50. und Patrick Feurstein (3,86) als 54., verpassten die Entscheidung.

Fehler statt Topplatzierungen

Feller vermisste im Finale ausreichend Energie. "Im Steilhang habe ich überhaupt keinen Rhythmus gefunden", erklärte der Fieberbrunner, der nicht fehlerfrei runterkam. "Wir wollten im zweiten die Kohlen aus dem Feuer holen, das Thema Marcel heute gleich abschließen", gestand er. "Es hat nicht funktioniert."

Brennsteiner hat nach zahlreichen Verletzungspausen (2016 riss er sich in Sölden das Kreuzband) zumindest im ersten Lauf sein Können demonstriert. "Es ist ziemlich schnell dahingegangen dort und ich habe einen Schlag auf den Innenski bekommen", sagte Brennsteiner über seinen Ausfall. "Ich bin ein Kämpfer und mache weiter. Irgendwann werde ich dafür belohnt werden."

"Österreich ist eine starke Skination"

Pinturault war 2016 auch der letzte Sieger in Sölden, in den vergangenen zwei Jahren fiel der Herrenauftakt witterungsbedingt ins Wasser. "Marcel ist nicht mehr da, wir haben jetzt alle noch mehr Druck als vorher. Aber das ist natürlich ein wunderbarer Start", freute sich der 28-jährige Franzose, der seinen Erfolg auf die gute Arbeit mit seinem Team um ihn herum zurückführte. Das stärke auch das Selbstvertrauen. Er macht sich um das ÖSV-Team nicht wirklich Sorgen: "Österreich ist eine starke Skination. Sie kommen bestimmt zurück." (Thomas Hirner, 27.10.2019)

Ergebnisse – RTL in Sölden:

1. Alexis Pinturault (FRA) 2:14,14
2. Mathieu Faivre (FRA) 2:14,68 +00,54
3. Zan Kranjec (SLO) 2:14,77 +00,63
4. Tommy Ford (USA) 2:14,84 +00,70
5. Ted Ligety (USA) 2:15,23 +01,09
6. Lucas Braathen (NOR) 2:15,24 +01,10
7. Erik Read (CAN) 2:15,43 +01,29 1:07,55
8. Luca de Aliprandini (ITA) 2:15,45 +01,31
9. Gino Caviezel (SUI) 2:15,50 +01,36
10. Leif Kristian Nestvold-Haugen (NOR) 2:15,54 +01,40
11. Ryan Cochran-Siegle (USA) 2:15,63 +01,49
12. Manuel Feller (AUT) 2:15,66 +01,52
13. Marco Odermatt (SUI) 2:15,77 +01,63
14. Rasmus Windingstad (NOR) 2:15,89 +01,75
15. Matthias Mayer (AUT) 2:15,95 +01,81
16. Stefan Luitz (GER) 2:15,97 +01,83
17. Matts Olsson (SWE) 2:15,98 +01,84
18. Henrik Kristoffersen (NOR) 2:16,16 +02,02
19. Roland Leitinger (AUT) 2:16,20 +02,06
20. Manfred Mölgg (ITA) 2:16,21 +02,07
21. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 2:16,33 +02,19
22. Thomas Tumler (SUI) 2:16,35 +02,21
23. Justin Murisier (SUI) 2:16,42 +02,28
24. Cedric Noger (SUI) 2:16,82 +02,68
25. Thibaut Favrot (FRA) 2:16,96 +02,82
26. Trevor Philp (CAN) 2:17,06 +02,92
27. Alexander Schmid (GER) 2:17,14 +03,00
28. Victor Muffat-Jeandet (FRA) 2:17,51 +03,37

Nicht für den 2. Durchgang qualifiziert u.a.: 37. Johannes Strolz – 46. Magnus Walch – 50. Dominik Raschner – 54. Patrick Feurstein (alle AUT)

Ausgeschieden im 2. Durchgang: Stefan Brennsteiner (AUT), Loic Meillard (SUI)

Die Schnellsten im 2. Durchgang:

1. Lucas Braathen (NOR) 1:06,44
2. Roland Leitinger (AUT) +0,44
3. Gino Caviezel (SUI) +0,46
4. Tommy Ford (USA) +0,50
5. Alexis Pinturault (FRA) +0,60
6. Matthias Mayer (AUT) +0,61
7. Luca de Aliprandini (ITA) +0,62
8. Leif Kristian Nestvold-Haugen (NOR) +0,72
9. Ryan Cochran-Siegle (USA) +0,73
10. Ted Ligety (USA) +0,76
11. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) +0,77
12. Zan Kranjec (SLO) +0,89
13. Mathieu Faivre (FRA) +1,12
14. Rasmus Windingstad (NOR) +1,16
15. Thibaut Favrot (FRA) +1,32
Weiter:
19. Manuel Feller (AUT) +1,44

1. Durchgang:

1. Alexis Pinturault (FRA) 1:07,10
2. Mathieu Faivre (FRA) +0,02
3. Marco Odermatt (SUI) +0,33
4. Zan Kranjec (SLO) +0,34
5. Erik Read (CAN) +0,45
6. Matts Olsson (SWE) +0,47
7. Stefan Brennsteiner (AUT) +0,62
8. Manuel Feller (AUT) +0,68

9. Loic Meillard (SUI) +0,69
10. Tommy Ford (USA) +0,80
. Henrik Kristoffersen (NOR) +0,80
12. Ted Ligety (USA) +0,93
13. Stefan Luitz (GER) +1,07
14. Alexander Schmid (GER) +1,11
15. Rasmus Windingstad (NOR) +1,19
Weiter:
26. Matthias Mayer (AUT) +1,80
30. Roland Leitinger (AUT) +2,22