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Insgesamt hoffen 140.000 deutsche Touristen auf Entschädigungen.

Foto: Reuters/Phil Noble

Berlin – Nach der Insolvenz des Pauschalreise-Veranstalters Thomas Cook werden wohl Hunderttausende deutsche Kunden trotz eines Reisesicherungsscheins nur einen Bruchteil ihres Geldes wiederbekommen. Die deutsche Thomas Cook habe zum Zeitpunkt der Insolvenz Ende September 660.000 Buchungen im Gesamtwert von 500 Millionen Euro gehabt, berichtete die "Bild am Sonntag" (BamS).

Thomas-Cook-Versicherer Zurich muss aber nur maximal 110 Millionen Euro zahlen. Damit fehlen rund 400 Millionen Euro, um alle Urlauber zu entschädigen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert daher, dass der Staat für die fehlende Urlauber-Entschädigung einspringt. In einem Brief an Finanzminister Olaf Scholz (SPD) schreiben die Verbraucherschützer laut "BamS", Scholz solle "entsprechende Finanzmittel im Haushalt zurückstellen und somit für eine vollständige Entschädigung der Thomas-Cook-Kunden sorgen". Insgesamt hoffen 140.000 deutsche Touristen auf Entschädigung, Zurich selbst rechnete bereits, dass das Geld bei weitem nicht reicht.

In Österreich sieht die Situation anders aus: Die ebenfalls in Konkurs gegangene Thomas Cook Austria AG hat für die Pauschalreisenden eine Versicherung mit 22 Millionen Euro Gesamtdeckung bei Swiss Re Corporate Solutions. Allianz Partners, die Forderungen nach dem Konkurs abwickelt, erklärte, dass die Summe aller Voraussicht nach ausreiche, um die Ansprüche der betroffenen Reisenden abzudecken. (APA, 27.10.2019)