FPÖ-Klubchef Herbert Kickl war bis Mai 2019 Innenminister.

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Es ist ein Jammer für jeden Patrioten, was aus der stolzen FPÖ geworden ist. Zank und Hader überall, der Feind lacht sich ins Fäustchen. Wo einst Hartinger-Klein unbeschwert kreischte, Kneissl knixte, Kickl uns von den Menschenrechten befreien wollte und im Innenministerium die Unterläufel monatlich mehr einsackten als der Oberläufel himself, da reicht die verbliebene Blau-Power gerade noch dafür aus, ein paar Praktikanten aus dem Orden zum Heiligen Schmiss auf lukrative Nationalbankposten zu heben.

Natürlich wurde auch dieser Versuch, die Besten der Besten in Führungspositionen zu bringen, hämisch abgekanzelt. Tragisch. Tragisch aber auch, dass der blaue Generalsekretär Hafenecker diese Kritik just einen Akt des "Freiheitlichen-Bashings" nannte. "Bashing"? Seit wann hat es ein FPÖler nötig, Denglisch zu reden? Ist Hafenecker das schöne altdeutsche "Stäupen" nicht geläufig?

Vom freiheitlichen Ahnherrn Hazee Strache, dem Urheber des Unheils, wurde indes bekannt, dass er künftig eine Karriere als "Berater" vulgo "Consulter" anstrebt. Worin er berät, ist noch unbekannt. Fantasieren wird man aber wohl noch dürfen: Berater für politisch korrekte Bierbestellung. Berater für die Veräußerung österreichischer Vermögenswerte ans Ausland. Berater für zehengerechte Oligarchinnenpediküre. Hoffentlich hauen Hazees Pläne auch hin. Denn noch eine Tragödie könnte die FPÖ nur schwer verkraften. (win, 28.10.2019)