Forscherinnen haben die britische UK Biobank nach Adipositas relevanten Informationen durchforscht. Frauen mit Übergewicht bekommen andere Erkrankungen wie Männer.

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Krankhaftes Übergewicht ist ein umfassend belastender Zustand für den Organismus. Einmal ganz abgesehen von den damit verbundenen psychischen und sozialen Problemen, sind auch andere Organsysteme im Körper gestört.

Weltweit steigt die Anzahl der Adipositaskranken kontinuierlich, deshalb vermuten Wissenschafter und Wissenschafterinnen seit geraumer Zeit, dass Fettsucht nicht nur das Diabetes- und Herzinfarktrisiko erhöht, sondern auch noch bei einer Reihe von anderen Erkrankungen eine treibende Rolle spielen könnte.

Um herauszufinden, um welche Krankheiten es sich dabei handeln könnte, haben die Forscher um Cecilia Lindgren von der Universität Oxford die UK Biobank durchforstet, konkret haben sie die Daten von insgesamt 228.466 Frauen und 195.041 Männern nach genetischen und krankheitsrelevanten Informationen analysiert, um eine Ursache-Wirkung-Korrelation zu finden.

Das Ergebnis dieser Analyse ist eine lange Liste unterschiedlicher Erkrankungen. Demnach spielt Adipositas im Zusammenhang mit folgenden Erkrankungen eine Rolle.

  • Koronare Herzerkrankungen
  • Diabetes Typ 1 und 2
  • Schlaganfall
  • COPD
  • Lungenkrebs
  • Nicht-alkoholische Fettleber
  • Chronische Leberentzündungen
  • Nierenversagen

Während das Risiko, an Diabetes-Typ-2 zu erkranken, für adipösen Frauen höher ist, haben stark übergewichtige Männer ein größeres Risiko, eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder ein Nierenleiden zu entwickeln.

"Unsere Studie zeigt, wie schädlich zusätzliche Pfunde für die Gesundheit sind", sagt Studienautorin Jenny Cension. Die Forscher und Forscherinnen sind sich einig, dass auf struktureller Ebene in der Gesundheitsversorgung Maßnahmen getroffen werden sollten, um Adipositas-Kranke besser zu unterstützen. Denn konsequenterweise zu Ende gedacht ist Adipositas der Auslöser von vielen Erkrankungen, die tödlich enden und sich insofern in der Statistik auch als Todesursachen angeführt werden. Adipositas scheint deshalb nicht direkt auf. Infektionserkrankungen sind in dieser Statistik ausgenommen.

Es geht, so die Wissenschafter und Wissenschaferinnen, darum, präventive Maßnahmen zu verstärken, also darum Konzepte zu entwickeln, die Adipositas erst gar nicht erst entstehen lassen. (red, 29.10.2019)