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Dominic Thiem ruht sich aus.

Foto: REUTERS/Lisi Niesner

Wien – Nach der verpatzten Nordamerika-Tournee ist Dominic Thiem im Herbst on fire. Der 26-jährige Niederösterreicher hat seiner bisher erfolgreichsten Saison mit dem Titel in Wien die Krone aufgesetzt. Zwar spielt er diese Woche noch Paris-Bercy, der Fokus liegt aber auf dem Masters in London.

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Sollte der Vorjahres-Halbfinalist in Bercy früher ausscheiden, wäre es "kein großes Malheur". "Dann werde ich mich voll auf London vorbereiten, dass ich dort wieder perfekt die Leistung abrufe wie in Peking, Shanghai und hier." Bei seinem vierten Masters, den ATP Finals der besten acht Spieler in der Londoner O2-Arena, will Thiem diesmal erstmals die Gruppenphase überstehen, also ins Semifinale vordringen. "Das ist das große Ziel, aber beim Masters ist jede Partie wie ein Grand-Slam-Viertel-, Halbfinale oder Finale."

Die Planung für 2020 soll optimiert werden. "Ich möchte, dass wir nächstes Jahr so planen, dass ich bei 95 Prozent der Turniere so auftrete wie hier. Dass diese Ausfälle wie in Wimbledon oder bei der Nordamerika-Tournee wegfallen. Ich sehe einfach, dass ich bei jedem Turnier ganz weit kommen kann, wenn ich so auftrete wie in den letzten Wochen."

Straka sah "ganz großes Kino"

Sein Manager Herwig Straka, der freilich auch als Turnierdirektor in Wien allen Grund zur Freude hatte, bilanzierte positiv. "Das Tolle ist einerseits, dass er einmal fünf Turniere gewonnen hat, fünf wichtige Turniere. Vor allem nach dem Hänger in Amerika, ist es gelungen, dass er wieder auf die Stufe raufkommt, auf der er im Frühjahr war."

Für Straka ist das "ganz großes Kino". Warum? "Das schaffen nur Leute, die das Zeug haben, auch Nummer eins zu werden. Das ist sehr eindrucksvoll, auch wie er sich hier in der Woche durchgespielt hat. Da stößt er sicherlich auch in eine neue Dimension vor."

Auch Straka sieht das Ziel für den Saisonrest ganz klar in London. "Da hat er ganz klar gesagt, mindestens das Semifinale ist das Ziel. Und warum nicht mehr? In der Form wie er jetzt spielt, kann er sicherlich jeden schlagen."

Federer verzichtet auf Bercy

Roger Federer verzichtet indes auf eine Teilnahme in Paris-Bercy. Der 38-jährige Schweizer will sich nach seinem zehnten Triumph am Sonntag in Basel auf die Finals konzentrieren. Zehn Turniersiege an einem Ort hatte Federer davor nur in Halle gefeiert.

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Er sei sehr enttäuscht, dass er sich zurückziehen müsse, ließ Federer am Tag nach seinem Baseler Finalsieg, dem 103. auf der ATP-Tour, verlauten. "Aber ich muss meine Kräfte einteilen, weil ich so lang wie möglich auf der Tour spielen will."

Thiem bleibt ungeachtet der Absage von Federer als Nummer fünf gesetzt. Sein Auftaktgegner in Runde zwei ist der Kanadier Milos Raonic.

Nadal kann Nummer 1 werden

Im Duell um die Nummer 1 zum Jahresende hat Rafael Nadal alle Möglichkeiten, vor den Finals die Führung von Novak Djokovic zu übernehmen. Bereits diese Woche fallen die Punkte der Finals 2018 heraus, als Djokovic im Finale stand. Nadal fehlte hingegen verletzungsbedingt.

Der aktuelle Stand im "Race" gibt dem Iberer sehr gute Karten, das fünfte Mal ein Jahr als Nummer eins zu beenden. Nadal hält heuer bei 9.235 erspielten Zählern, Verfolger Djokovic bei 7.955. (APA; 28.10.2019)

Weltrangliste:

1. ( 1) Novak Djokovic (SRB) 9.545 Punkte
2. ( 2) Rafael Nadal (ESP) 9.225
3. ( 3) Roger Federer (SUI) 6.950
4. ( 4) Daniil Medwedew (RUS) 5.740
5. ( 5) Dominic Thiem (AUT) 5.495
6. ( 6) Alexander Zverev (GER) 4.335
7. ( 7) Stefanos Tsitsipas (GRE) 3.830
8. ( 9) Karen Chatschanow (RUS) 2.830
9. ( 11) Matteo Berrettini (ITA) 2.705
10. ( 10) Roberto Bautista Agut (ESP) 2.575

Weiter:
124. (124) Dennis Novak (AUT) 454
164. (165) Sebastian Ofner (AUT) 304
276. (277) Lucas Miedler (AUT) 158
290. (291) Jurij Rodionov (AUT) 142