Eine Faszination der Alpen-Architektur war seit jeher die Mischung aus einem einfachen Lebensstil und der Schönheit des echten Handwerks. Ein gutes Beispiel dafür ist dieser typische Südtiroler Paarhof im italienischen Villanders. Der alte Charme sollte beibehalten werden, gleichzeitig musste mehr Platz her. Also baute Architekt Pavol Mikolajcak kurzerhand in den Hang hinein (rechts neben dem Hof zu sehen) und verlieh dem Bau damit einen Hauch von Moderne. Innen ist das Projekt überwiegend hell eingerichtet.
Dieser Ausblick ist schwer zu toppen. Der Bau von HK Hasenauer & Kogler Architektur in Apfeldorf, St. Johann in Tirol, kann nicht nur mit einem Interieur aus hellem Holz und weitläufigem Raum punkten, auch der große Balkon hinten hinaus macht einiges her. Der Blick auf den Wilden Kaiser ist schon fast lächerlich.
Der Blick von diesem Plateau dürfte auch nicht allzu schnell fad werden. Die Villa R, entworfen von Rudolf Perathoner, hat viel Glas und viel helles Holz verkleidet und birgt eine Überraschung. Da das Haus in den Hang eingebaut ist, sind ganze zwei Stockwerke und eine Tiefgarage versteckt. Ein echter Hingucker im italienischen Wolkenstein.
Im selben Ort steht die Villa A. Sie hat mit der traditionellen Alpen-Bauart nicht mehr viel gemein. Das Haus, das ebenfalls von Rudolf Perathoner entworfen wurde, wirkt wie eine große, komfortable Holzschatulle, drinnen sind drei getrennte Wohneinheiten zu finden, von denen jede entweder einen Balkon oder ein Panoramafenster Richtung Alpen hat. Rustikal-helles Holz im Inneren, dunkles Holz an der Außenfassade, dazu die ungewöhnlichen Ecken und Kanten – ein hochmodernes Gebäude. (poll, 3.11.2019)
Andreas K. Vetter: "Traumhafte Häuser in den Alpen". Callwey-Verlag, 2019. 192 Seiten, 61,70 Euro.
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