Mit Drohnen kann man nicht nur über den Zaun des Nachbarn schauen oder idyllische Luftbilder schießen, sondern auch viele sinnvolle Dinge machen. Bäume pflanzen zum Beispiel.

Lange setzten die Mitarbeiter der Umwelt-NGO Worldview International Foundation jedes neue Mangrovenbäumchen in Myanmar per Hand in die Erde. Das war anstrengend und zeitaufwendig. Jetzt arbeitet die Organisation mit dem britischen Unternehmen Biocarbon Engineering zusammen und nutzt Drohnen für die Aufforstung.

Hello Tomorrow

Pro Tag hunderttausende Bäume

Die fliegen zunächst über ein Gebiet, sammeln Informationen über die Topografie, kombinieren sie mit Satellitendaten und erstellen daraus eine Landkarte. Basierend darauf wählen sie die besten Plätze für Bäume aus und schleudern dort gezielt Pakete mit Samen und Nährstoffen zu Boden.

Sechs Millionen Mangroven haben Mensch und Maschine in Myanmar schon gepflanzt, bis Ende des Jahres sollen es zehn Millionen sein. Sobald der Prozess weitgehend automatisiert ist, könnten zwei Drohnenpiloten pro Tag hunderttausende Bäume pflanzen. Theoretisch.

Mangrovenwälder speichern nicht nur gigantische Mengen CO2, sondern sind wahre Alleskönner: An Küstenstreifen gesetzt verhindern sie, dass Salzwasser ins Landesinnere gelangt und Böden versalzt. Sie bremsen Tropenstürme ab und beherbergen eine unglaubliche Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Rechnet man nach, was diese "Ökosystemleistungen" wert sind, erweisen sich die Bäume als regelrechte "Cash Crops": Bis zu 57.000 Dollar ist ein Hektar Mangrovenwald laut einer Berechnung der Vereinten Nationen wert.

Auch die Österreichischen Bundesforste setzten dieses Jahr Drohnen bei der Aufforstung ein. Mithilfe von Lastendrohnen wurde die Bäume an steile Hänge transportiert, die sonst schwer erreichbar sind. Pflanzen mussten die Förster aber noch selbst. (red, 29.10.2019)