Wenn Sie beim Anblick des Juke auch immer sofort an die Wohnzimmereinrichtung denken mussten, dann sind Sie Katzenbesitzer und können sich noch erinnern, dass die Scheinwerfer Katzenkratzern nachempfunden waren. Die sind jetzt beim neuen Nissan Juke weg. Die Katze hat das Designerbüro anscheinend verlassen.

Die wilden Jahre sind vorbei für den Juke. Aus dem Wasisndasfüreinding wurde ein fast schon braver Nissan. Was bleibt? Die Rundleuchten.
Foto: Nissan
Grafik: der Standard

Die großen runden Leuchten neben dem Kühler bleiben aber und strahlen jetzt mit LED-Technik. Wie auch die sportliche Silhouette des Juke blieb. Man wollte die bestehenden Kunden nicht verlieren, aber durch eine gefälligere Optik neue dazugewinnen.

Das wirkt sich auch auf das Heck aus. Die wilden Lichter sind weg, und man findet sich auch dort in der Nissan-Designsprache wieder. Das bringt zudem den Vorteil, dass die Heckklappe nun größer ist und der Zugang zum Kofferraum weit komfortabler wurde. Überhaupt ist der neue Juke größer und geräumiger.

Überschaubarer indes wurde das Motorenangebot. Diesel gibt es keinen mehr, und auch bei den Benzinern ist die Auswahl schnell getroffen – es ist nämlich nur einer vorhanden. Der ein Liter große Turbodreizylinder leistet 117 PS und ist mit dem Vortrieb des kleinen SUVs gut beschäftigt. Er zieht ausschließlich über die Vorderräder.

Auch von hinten sieht der Juke nun viel gefälliger aus.
Foto: Nissan

Wählen kann man dafür bei den Getrieben. Die manuelle 6-Gang-Schaltung lässt den Juke spritziger wirken, weil man zur Not einfach die Gänge weiter ausdreht, die Automatik ist dafür deutlich komfortabler. Und drehen Sie jetzt bitte nicht gleich die Augen über, weil Sie kein CVT-Getriebe mögen. Das gibt es nämlich auch nicht mehr. Nissan greift bei Allianzbruder Renault ins Regal und bedient sich dort des 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebes.

Fahrerassistenz

Gerne bedient wird man auch beim Fahren, wenn man den ProPilot ordert – oder ihn ab der Ausstattung Tekna mit dem Doppelkupplungsgetriebe sowieso im Auto hat. Der ProPilot hilft, das Fahrzeug in der Spur, auf Tempo und den Abstand zum Vordermann zu halten. Die Vielzahl der verbauten Sensoren bringt mit sich, dass der Juke gerne auch einmal piepst. Nicht immer haben wir bei der ersten Testfahrt verstanden, was er uns damit sagen wollte. Aber gut, in dieser Kommunikation sind die eingangs erwähnten Katzenbesitzer vorbildlich geschult und nehmen es mit einer felinen Gelassenheit hin.

Noch schnell ein Blick ins Cockpit.
Foto: Nissan

Eine solche ist Motorradlern nicht immer gegeben. Und die werden nicht begeistert sein. Die erinnern sich, dass die Abdeckung unter dem Schalthebel einem Motorradtank nachempfunden war. Das Designstück gibt es jetzt nicht mehr. Aber gerade an dieses werden wir manchmal noch denken, im neuen Juke. (Guido Gluschitsch, 8.11.2019)