Epic ist wenig zimperlich, wenn es um Leaks oder Cheats geht.

Foto: Fortnite

Am 13. Oktober verschluckte ein schwarzes Loch die Spielwelt des populären Battle Royale-Shooters Fornite. Über einen Tag lang ließen die Entwickler die Spielerschaft buchstäblich im Dunklen sitzen, während die Server unerreichbar waren und man in einem Stream nur noch auf die pulsierende astronomische Erscheinung starren konnte.

Dann läutete man schließlich "Chapter 2" für das Free2Play-Spiel ein – mit einer brandneuen Map und zahlreichen frischen Features. Doch längst nicht für alle Teilnehmer waren die Änderungen überraschend. Schon im Vorfeld waren Informationen über das "zweite Kapitel" durchgesickert. Verantwortlich dafür sein soll Ronald S. Er sieht sich nun mit einer Klage von Epic Games konfrontiert, berichtet Polygon.

Mehrere Leaks per Twitter

S. hat im Vorfeld an einem Betatest teilgenommen, zu dem ihn Epic im September an seinen Standort in North Carolina eingeladen hat. Bei diesem erhielt er auch eine Vorschau auf kommende Änderungen, musste aber ein Non-Disclosure-Agreement (Schweigevereinbarung) unterzeichnen, mit der er sich verpflichtete, nichts über die Neuigkeiten auszuplaudern.

Über seinen mittlerweile gelöschten privaten Twitteraccount "invisiblellama9" soll er drei Tage nach dem Betatest einem anderen Nutzer mitgeteilt haben, dass er "Season 11" von Fortnite (vor dem Start von Chapter 2 ging Season 10 zu Ende) gespielt habe und ihm etwas über die "neuen Sachen" verraten könne. Einige Tage später twitterte er, dass man künftig schwimmen könne.

Etwas später sei laut Klagsschrift ein neues Twitterkonto aufgetaucht, das sich als "Fortnews-Gott" und "#1 Fortnite-Leaker" beschrieb. Über dieses eien weitere Neuerungen vorab verraten worden, etwa die Einführung von Booten. Zudem sei auch zwei Mal ein Bild der neuen Spielkarte veröffentlicht worden.

Entwickler sind wenig zimperlich

Epic bezichtigt S., der Urheber des Accounts zu sein und wirft ihm nun Vertragsbruch und den Verrat von Geschäftsgeheimnissen vor. Damit habe er sich nicht nur selbst bereichert, sondern auch zahlreichen Spielern die Überraschung verdorben. Er soll nun eine Unterlassungsaufforderung unterschreiben, zudem fordert man vom Gericht die höchstmögliche Strafe für den Verstoß gegen die Vereinbarung. Das Studio habe dadurch Schaden erlitten und erleide weiterhin Schaden in einer noch zu ermittelnden Höhe, heißt es weiter.

Das Studio will zu der Causa keinen Kommentar abgeben, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt. S. reagierte nicht auf Anfragen von Polygon. Epic Games zeigt sich nicht nur beim Bruch von Vereinbarungen ausgesprochen klagsfreudig. Auch gegen Cheater sind die Anwälte des Konzerns in der Vergangenheit immer wieder ausgerückt. (red, 29.10.2019)