Etwas mehr als 200.000 Besucher haben die 299 Bäume im Klagenfurter Wörthersee-Stadion gesehen. Nun soll das Kunstprojekt nach Niederösterreich (Tullnerfeld) übersiedeln.

Die Idee, dass sich Menschen in einem Fußballstadion versammeln, um sich einen kleinen Wald auf der Spielfläche anzusehen, während ringsum nur Beton ist, geht auf eine schwarz-weiße Bleistiftzeichnung des österreichischen Architekten und Malers Max Peintner (geb. 1937) aus den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts zurück. Peintners schmales, aber eindrucksvolles Werk setzte sich damals auf surrealistisch-realistische Weise mit dem Zusammenprall von Natur und technisch-industrieller Zivilisation auseinander.

Knapp zwei Monate lang war die Installation von Klaus Littmann im Klagenfurter Wörthersee-Stadion zu sehen.
Foto: APA/WOLFGANG HUBER-LANG

Damals begann das erste Waldsterben in Mitteleuropa, das man aber durch relativ einfache Maßnahmen wie den Einbau von Filtern in industriellen Anlagen abbremsen konnte. Heute sieht man das Waldsterben durch den viel schwerer zu stoppenden Klimawandel gerade in Niederösterreich mit freiem Auge.

Verlässlich war es die (Kärntner) FPÖ, die gegen das Kunstprojekt in dem größenwahnsinnigen Stadionneubau Jörg Haiders tobte. Beteiligte der Aktion wurden in Klagenfurt auf der Straße angepöbelt. Aber es gibt doch immer wieder wache Zeitgenossen, in diesem Fall ein Schweizer Kunstmanager und Unternehmer, als Financiers, die an den symbolischen Wert solcher Kunstprojekte glauben. (Hans Rauscher, 28.10.2019)