Die Polizei hält eine zusätzlich Ausweitung der Waffenverbotszonen aktuell nicht für notwendig.

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Linz – Was sich bereits Anfang Oktober abzeichnete, ist nun offiziell: Mit 1. November wird das Linzer Fortgehviertel, die Altstadt, zur Waffenverbotszone. Vor allem Messerattacken zu vorgerückter Stunde vor Lokalen haben dazu geführt, dass nicht mehr nur auf dem als Kriminalitätshotspot bekannten Hinsenkampplatz, sondern auch in der Altstadt das Mitführen von Schuss-, Hieb- und Stichwaffen untersagt wird.

In der Altstadt kommt es seit Jahren zu fortgeschrittener Stunde immer wieder zu Bluttaten. Im Jänner des Vorjahrs investierte die Stadt in eine Modernisierung des Überwachungssystem. Ab November gilt zudem das Waffenverbot. "Ich begrüße diese Maßnahme. Ich bin überzeugt, dass dies gemeinsam mit der ebenfalls von der Polizei verordneten Videoüberwachung positiv zur Aufrechterhaltung der Sicherheit in der Stadt beiträgt", meinte Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ).

Nicht genug für ÖVP

Sein Stellvertreter Bernhard Baier (ÖVP) will die Verbotszonen noch ausweiten. Hauptbahnhof, Volksgarten und Schillerpark in der Innenstadt sollen geprüft werden. FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml spricht sich in erster Linie für ein Waffenverbot am Hauptbahnhof aus.

Landespolizeidirektor Andreas Pilsl "begrüßt es zwar grundsätzlich, wenn sich mehrere Personen des Themas Sicherheit annehmen, die Lösungskompetenz liegt aber bei der Polizei". Aufgrund von Situationsanalysen treffe die Exekutive ihre Entscheidungen. Und die beiden Verbotszonen für Linz seien derzeit ausreichend, stellte Pilsl klar. Weitere hält er aus derzeitiger Sicht nicht für notwendig.

Für den Hinsenkampplatz wurde wegen etlicher Straftaten – von Drogendelikten über Drohungen, Diebstähle, Raube – im Dezember 2018 das erste Waffenverbot in der oberösterreichischen Landeshauptstadt eingeführt. Bei Verstößen drohen Verwaltungsstrafen von bis zu 500 Euro.

Nicht nur in Linz

Bereits in mehreren europäischen, auch österreichischen Städten gibt es Waffenverbotszonen. Auf der Reeperbahn in Hamburg dürfen seit 2007 keine Waffen mehr mitgenommen werden. Auch in Wien ist seit 1. Februar eine Waffenverbotszone am Praterstern sowie in einem Bereich des Donaukanals und der Salztorbrücke in Kraft. Es ist kein absolutes Verbot, aber "der Träger eines betroffenen Gegenstandes muss einen nachvollziehbaren, vernünftigen Grund für das Mitführen vorbringen können", heißt es in einer Aussendung der Polizei. In Innsbruck dürfen in der sogenannten "Bogenmeile" und am Hauptbahnhof keine Waffen mitgeführt werden. (APA, 29.10.2019)