Bauernhof in Windsor.

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Soda-Rock-Weingut in Healdsburg.

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Ein von dem Feuer zerstörtes Haus in Calistoga.

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San Francisco – Die seit Tagen wütenden Feuer in Kalifornien richten weiter Schäden an und treiben Menschen aus ihren Häusern. Im Westen von Los Angeles mussten am Montag Wohngebiete schnell geräumt werden, auch Prominente waren betroffen. In einer waldigen Gegend nahe dem weltberühmten Getty-Kunstmuseum im Westen haben sich Flammen im Lauf des Montags auf trockenem Boden und angefacht von den gefährlichen Santa-Ana-Winden schnell ausgebreitet. Der Brand sei am späten Abend erst zu fünf Prozent eingedämmt gewesen, teilte die Feuerwehr mit.

Mehr als 10.000 Gebäude liegen demnach in den Gebieten, für die ein Evakuierungsbefehl galt. Diese jüngste Feuerwalze bedrohte auch Promi-Villen in dem angrenzenden Nobelviertel Brentwood. Auch der Schauspieler und ehemalige kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger, Basketball-Superstar LeBron James und Regisseur David O. Russell folgten dem Evakuierungsbefehl.

Befolgt die Evakuierungsanordnungen, mahnte Schwarzenegger auf Twitter. Er dankte den "besten Feuerwehrleuten in der Welt". Sie seien die wahren Action-Helden. Auch eine für Montagabend in Los Angeles geplante Premiere des neuesten Schwarzenegger-Films "Terminator: Dark Fate" wurde wegen des Feuers abgesagt. Das für die Party vorgesehene Essen werde dem Roten Kreuz gespendet, das den von den Bränden betroffenen Menschen helfe, erklärte das Filmstudio Paramount.

185.000 Menschen musste Häuser verlassen

Zeitweise musste eine vielbefahrene Autobahn gesperrt werden. Mehr als 600 Feuerwehrleuten sei es aber gelungen, ein weiteres Ausbreiten der Flammen zu verhindern, teilte der Bürgermeister von Los Angeles, Eric Garcetti, am Montagnachmittag mit. Nach ersten Schätzungen wurden acht Häuser zerstört.

Das sogenannte Getty-Feuer, benannt nach der Nähe zum gleichnamigen Museum, gehört zu den mehr als zwölf Bränden, gegen die Feuerwehrleute in ganz Kalifornien derzeit ankämpfen, berichtete der Sender CNN. Am größten ist derzeit das Kincade-Feuer im Sonoma County, einer Weinbauregion 120 Kilometer nördlich von San Francisco. Die Flammen breiteten sich dort auf einer Fläche von mehr als 250 Quadratkilometern aus. Fast 100 Gebäude brannten ab, darunter Wohnhäuser und auch einige Weingüter. Mehr als 4.000 Helfer waren am Montag im Einsatz. Berichte über Verletzte oder Tote gab es zunächst nicht.

Rund 185.000 Menschen waren in Nordkalifornien aufgerufen, ihre Häuser zeitweise zu verlassen. Am Montag gab die Feuerwehr für einige Anrainer grünes Licht, in ihre Ortschaften zurückzukehren. Abflauende Winde halfen den Einsatzteams, das Feuer an einigen Stellen unter Kontrolle zu bringen. Der Nationale Wetterdienst warnte allerdings vor weiteren Starkwinden bei gleichzeitig niedriger Luftfeuchtigkeit, die am Dienstag wieder einsetzen könnten.

Durch Klimawandel verstärkte Brände

Brände in dieser Jahreszeit sind in Kalifornien nichts Unübliches, denn die Santa-Ana-Winde wehen dann besonders stark. Hinzu kommen die jahrelange Trockenheit und hohe Temperaturen – ein Mix, der das Ausbreiten von Flammen begünstigt.

Der Klimawandel mit anhaltenden Dürren verschärfe die Situation, sagte Gouverneur Gavin Newsom am Wochenende. Vor fast einem Jahr, am 8. November 2018, hatte das verheerende Camp-Feuer den Ort Paradise nördlich von San Francisco fast vollständig zerstört. 85 Menschen starben, zehntausende wurden obdachlos. Es war das tödlichste Feuer in der Geschichte des Bundesstaats. (APA, dpa, 29.10.2019)