Apples Airpods erfreuen sich massiver Beliebtheit. Nun wurden sie nochmals kräftig verteuert.

Foto: apple

Mit 279 Euro sind die neuen Airpods Pro noch einmal teurer als das ursprüngliche Basisgerät für 179 Euro. Das neue Modell wurde am Montag vorgestellt. Apple streicht besonders dessen integrierte Geräuschunterdrückung hervor, auch kommt es mit Silikonstöpsel daher, die angenehm im Gehörgang liegen sollen.

Als Apple 2016 die Airpods erstmals vorstellte, erntete das Unternehmen noch Spot für das Design, welches verhöhnend als "Zahnbürstenaufsatz" bezeichnet wird. Drei Jahre später sind die Airpods omnipräsent, und kein Audiohersteller hat es bis heute geschafft, ein ähnlich erfolgreiches Produkt zu präsentieren. Dabei hat Apple nicht das Rad neu erfunden, sondern Kopfhörer geschaffen, "die einfach funktionieren": "It just works" war einer der Lieblingssätze von Steve Jobs. Ohne viel Aufwand könne man die Produkte des Unternehmens schlicht nutzen.

Statussymbol

Für Apple ein Megaerfolg. Während die iPhone-Verkäufe zuletzt zurückgingen, wurden kleine Zusatzgeräte wie die kabellosen Ohrhörer oder die Computer-Uhr Apple Watch für den Konzern zu einem zunehmend wichtigen – und lukrativen – Geschäft. Ein Grund dafür dürfte auch einfach sein, dass Airpods sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem Statussymbol für Millennials geworden sind.

Airpods-Meme

Das hat auch mit der Rolle der Ohrhörer in der Netzkultur zu tun: In den letzten Jahren wurden sie immer mehr zum Meme. Der scherzhafte Botschaft: Nur reiche Menschen besitzen Airpods. Gerade bei der jungen Zielgruppe dürfte diese Nachricht bedeutend als Marketingmethode gewirkt haben – wahrscheinlich mehr, als reguläre Werbemaßnahmen es getan hätten. Und so geschieht es, dass sie weniger als technisches Gerät und vielmehr als Lifestyle-Produkt gesehen werden.

Geräuschunterdrückung

Das hat auch Apple erkannt, weswegen sich das Unternehmen die kräftige Preissteigerung leistet. Wobei Apple hier vor allem mit einer neuen, aktiven Geräuschunterdrückung wirbt: So werde eintretender Schall analysiert und mit "Gegenschall" wieder neutralisiert. Produkte mit solchen Features gibt es durchaus zu ähnlichen Preisen. Neu ist auch das Design: Anders als in der Vergangenheit setzt man nun, wie auch die Konkurrenz, auf Silikonstöpsel in mehreren Größen.

Viele Airpod-Nutzer und Nutzerinnen haben ständig die Sorge, die könnten ihre Kopfhörer verlieren.
Foto: Screenshot

Offen bleibt dennoch, wie Konsumenten auf Apples Strategie um immer höher werdenden Kosten in diesem Fall reagieren werden. So musste der iPhone-Konzern bei seinem berühmten Smartphone in der Vergangenheit sinkende Verkaufszahlen verbüßen, was auch auf den hohen Preisanstieg innerhalb weniger Jahre zurückzuführen ist. (red, 29.10.2019)