Ukrainische Soldaten nahe der Stadt Awdijiwka im Oblast Donezk.

Foto: Anatolii STEPANOV / AFP

Kiew – Die Ukraine hat am Dienstag den Beginn eines Truppenrückzugs in einem Schlüsselsektor der Frontlinie im Osten des Landes begonnen. Sowohl die Regierungstruppen als auch die prorussischen Kräfte würden sich ab sofort in der Region um Solote im Oblast Luhansk zurückziehen, sagte ein Armeesprecher der Nachrichtenagentur AFP.

Es handelt sich dabei um sogenannte Truppenentflechtungen. Dabei sollen sowohl Regierungstruppen als auch Rebellen ihre Soldaten einschließlich Waffen um mindestens einen Kilometer zurückziehen. Gegen das Vorhaben hatten sich zuvor ukrainische Nationalisten gestellt. Der neue Präsident Wolodymyr Selenskiy hält dennoch daran fest. Er warb am Samstag erneut für den Truppenabzug: "Mir ist gleich, mit wem Waffenruhe geschlossen wird, wir müssen das Territorium zurückholen und das Töten beenden", sagte der 41-Jährige bei einem Frontbesuch in Solote, rund 600 Kilometer von der Hauptstadt Kiew entfernt.

Mit der Entmilitarisierung soll der festgefahrene Friedensprozess des seit 2014 andauernden Konflikts aktiviert und ein Gipfeltreffen im so genannten Normandie-Format (Russland, Frankreich, Deutschland, Ukraine) ermöglich werden. (AFP, red, 29.10.2019)