Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat der Wirtschaft niedrige Frequenzgebühren für die industrieeigenen 5G-Netze zugesagt. In wenigen Tagen werde die Bundesnetzagentur die Regeln für die Frequenzbereiche veröffentlichen, die für Betriebe vorgesehen seien, kündigte Merkel am Dienstag auf dem Digitalgipfel der Bundesregierung in Dortmund an.

"Die Kosten sind mittelstandsfreundlich", sagte sie, ohne auf Details einzugehen. Es werde sich für Firmen aber lohnen, sehr schnell die 5G-Frequenzen zu nutzen.

Warnung

Hintergrund sind Warnungen der Wirtschaftsverbände vor zu hohen Frequenzgebühren. Die vom Finanzministerium in den Planungen vorgesehenen Frequenzgebühren seien fünf Mal so hoch wie von der Bundesnetzagentur vorgeschlagen, hatte der stellvertretende Geschäftsführer des Maschinenbauverbandes VDMA, Hartmut Rauen, kritisiert. Das Wirtschafts-, Verkehrs- und Landwirtschaftsministerium hätten in der internen Abstimmung dagegen die von der Netzagentur vorgeschlagenen Gebühren befürworten. Damit konnten sie sich jetzt offenbar durchsetzen.

Mögliche Anwendungen für die sogenannten 5G-Campusnetze der Industrie sind etwa die Steuerung autonomer Roboter, fahrerloser Transportsysteme, schneller Lagersysteme oder die Softwarebetankung von Fahrzeugen und anderen Produkten. Der Aufbau des schnellen 5G-Mobilfunknetzes soll neue digitale Anwendungen ermöglichen. (Reuters, 29.10. 2019)