Die Spannungen zwischen dem IOC und der Stadtverwaltung von Tokio wegen der geplanten Verlegung der Marathon- und Geherbewerbe dauern an.

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Tokios Gouverneurin Yuriko Koike hat sich erneut vehement gegen eine Verlegung der olympischen Geher- und Marathonbewerbe nach Sapporo ausgesprochen. "Lassen sie mich als oberste Repräsentantin der Gastgeberstadt und der Bevölkerung Tokios klar sagen: Es ist mein Wunsch, dass die Rennen in Tokio ausgetragen werden", sagte Koike anlässlich eines Treffens zwischen von Vertretern der Politik, des Organisationskomitees und des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Tokio.

Aufgrund der verstörenden Bilder bei der Leichtathletik-WM in Doha und der drohenden Hitze in Tokio hatte das IOC in Zusammenarbeit mit dem Weltverband IAAF eine Verlegung der Wettbewerbe ins 800 km nördlich gelegene Sapporo ins Spiel gebracht. John Coates, Vorsitzender der zuständigen IOC-Kommission, bezeichnete die Entscheidung am Mittwoch wie bereits in der vergangenen Woche als endgültig. Coates erklärte, er sei in Tokio, um die Änderungen "detailliert" zu erklären.

Koike verwies dagegen darauf, dass die Entscheidung ein "enormer Schock" gewesen sei. Zumal IOC-Präsident Thomas Bach erst Anfang Oktober erklärt habe, dass er noch nie eine so gut vorbereitete Ausrichterstadt gesehen hätte. Koike betonte, dass zur Ausrichtung erfolgreicher Spiele "gegenseitiges Vertrauen" unentbehrlich sei. Es gebe außerdem keine Pläne, Steuergeld der Einwohner Tokios für andere Ausrichterstädte zu verwenden. Nach Berechnungen der lokalen Politik würde die Verlegung rund 280 Millionen Euro zusätzlich kosten. (sid, 30.10.2019)