Bildeten bis vor kurzem fast ausschließlich Kraftstoffverbrauch und Abgasqualität die Rahmenbedingungen für automotive Umweltgesetzgebung, wird nun die gesamthafte Berücksichtigung von Energie- und Schadstoffbilanzen eingefordert.

Die Firma LKR verarbeitet Leichtmetalle im 3D-Druckverfahren.
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Das bringt eine massive Richtungsänderung beim Materialeinsatz. Leichtbau ja, er ist auch nötig, um den Gewichtszuwachs durch schwere Batterien wenigstens teilweise abzufedern, aber nicht mehr um jeden Preis. Kohlenstofffaser-Werkstoffe etwa, die kurz vor dem Durchbruch schienen, erweisen sich unter dem enormen Kostendruck der E-Mobilität und wegen ihrer schlechten Rezyklierbarkeit als wenig zukunftsträchtig.

Dafür ist ein neuer Wettlauf zwischen den altbekannten Metallen Stahl und Aluminium entbrannt. Außerdem kann durch immer ausgefuchstere Berechnungsmethoden Material und Gewicht gespart werden. So verschiebt sich der Schwerpunkt von der Suche nach neuen Werkstoffen hin zu leichteren Formen. Dabei spielen Füge- und Verbindungstechniken eine wichtige Rolle bis hin zum Verschweißen und Verlöten unterschiedlicher Werkstoffe, etwa Stahl und Aluminium.

Außerdem tritt der 3D-Druck immer öfter in Erscheinung, weil diese Methode der Formgebung nicht nur wie allseits bekannt mit Kunststoff möglich ist, sondern auch mit Metallen. Man hegt große Hoffnungen, verschiedene Metalle in stark variierenden Wandstärken miteinander zu kombinieren. Dabei geht es einerseits darum, solche Technologien grundsätzlich zu entwickeln, im nächsten Schritt aber auch in große Serien zu gehen. An dem Knackpunkt ist schon die Kohlenstofffaser gescheiter. Und auch bei 3D-Druck gilt: Recyclingmethoden müssen zugleich entwickelt werden. (Rudolf Skarics, 7.11.2019)