Statt privater Fahrzeuge bietet man Mobilität als Service und organisiert eine reibungslose und stressfreie Fortbewegung im öffentlichen Nahverkehr

Foto: Thomas Trutschel/photothek.net; via www.imago-images.de

Die Strecke von der Haustür bis zur Straßenbahnstation rollt man mit dem E-Scooter, dann steigt man von der Bim in die Bahn, und für den letzten Kilometer nimmt man ein Carsharing-Service in Anspruch. Die Entwicklung weg vom Fahrzeug in Privatbesitz hin zum individuellen Transport mit Verkehrsmitteln, die einem nicht gehören: Sie ist da. Und sie erfordert neue digitale Lösungen, die das Planen und Organisieren der kleinen und großen Reisen des Alltags vereinfachen. Das finnische Unternehmen Global Maas bietet seit einigen Jahren ein Abo für unterschiedliche Verkehrsmittel, gesteuert über das Smartphone mit einer App namens Whim.

Die Idee dahinter: Statt privater Fahrzeuge bietet man Mobilität als Service und organisiert eine reibungslose und stressfreie Fortbewegung im öffent lichen Nahverkehr. Die App kombiniert öffentliche mit privaten Verkehrsmitteln und bietet dem Nutzer Zugriff auf das Service unterschiedlicher Transportanbieter über eine einzige Plattform. In Wien, wo die App gerade lanciert wurde, sind das die Wiener Linien (fünf U-Bahn-Linien, 29 Straßenbahnlinien, 127 Buslinien), das Taxi 31300 und der City Airport Train (CAT). Das mühsame Registrieren bei unterschiedlichen Anbietern fällt weg. Die Nutzerin, der Nutzer plant Fahrten plattformübergreifend.

Whim wurde für sein Angebot 2019 mit dem Mobilitätspreis des Verkehrsclubs Österreich als internationales Vorbildprojekt prämiert. "Mobility as a Service bietet das komplette Mobilitätsangebot vor Ort in einer App. Ein Privatauto sieht dagegen alt aus", so VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak.

Einfacher zahlen

Für alle, die keine Abos mögen, gibt es auch kurzfristigere Lösungen. Fairtiq ist eine Mobile App des gleichnamigen Schweizer Start-ups, mit der man elektronische Tickets für den öffentlichen Verkehr im Handumdrehen abrechnen kann. Die App muss beim Ein- und Aussteigen aktiviert werden und erfasst selbstständig die Kosten der Fahrt. Der große Vorteil ist, dass man sich nicht mit den unterschiedlichen Tarifen der verschiedenen Anbieter auseinandersetzen muss. Die App kann seit 2018 in Vorarlberg genutzt werden, die Linz AG Linien testen sie seit August im Pilotbetrieb.

Aus Österreich kommt die Ticketlösung Mode des Austrian Institute of Technology. Die Software wird auf dem Smartphone installiert und erfasst automatisch das gewählte Verkehrsmittel, die Umsteigepunkte und die Fahrtrouten. Das Ticket wird automatisch durch die App auf dem Smartphone bei Fahrtantritt aktiviert – und danach wieder deaktiviert. (os, xy.11.2019)