Ein Sinnbild. Florian Klein in Pasching.

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Wien – Die Wiener Austria steckt weiter tief in der sportlichen Krise. "Es ist das passiert, was wir vermeiden wollten: Ein schnelles Tor", ächzte Außenverteidiger Florian Klein nach der 0:2-Niederlage beim LASK. Der gebürtige Linzer wollte aber trotz Acht-Punkte-Rückstands auf die obere Tabellenhälfte nicht nur schwarzmalen: "Wir sind nach 20 Minuten besser reingekommen, haben spielerische Lösungen gefunden, aber auch immer wieder den Faden verloren. Wir haben es besser gemacht als in den vergangenen Spielen."

"Jede Woche ist jemand anderer schuld"

Die Fans dürfte diese Feststellung kaum beruhigen. "Kraetschmer raus" affichierte der Anhang im Auswärtssektor der Raiffeisen-Arena im Hinblick auf den Vorstandsvorsitzenden Markus Kraetschmer. "Der Unmut der Fans gibt es schon länger", befand Klein. "Jede Woche ist jemand anderer schuld, der raus muss. Es bringt aber auch nichts, wenn wir gegen die Fans reden. Wir müssen gemeinsam da herauskommen", forderte der ehemalige ÖFB-Teamspieler.

Ähnlich sieht Trainer Christian Ilzer, dessen im Sommer gestartete Mission sich immer mehr zum Albtraum auswächst, den aktuellen Zustand. "Wichtig ist, dass wir im Verein aufstehen und nach Lösungen suchen. Es ist eine Situation, in der wir alle drinstecken. Das tut dem Verein nicht gut, wenn wir uns auseinanderdefinieren", erklärte der Steirer.

Sportlich sei er als Cheftrainer jedenfalls "in der Verantwortung" und müsse "den Kopf hinhalten. Ich muss aber auch der erste sein, um die Mannschaft wieder aufzurichten. Ich werde immer die Schuld bei mir suchen", sagte Ilzer.

Stöger stärkt Ilzter den Rücken

Austrias Sportdirektor Peter Stöger stärkte dem 42-Jährigen einmal mehr den Rücken. "Der Trainer steht nicht zur Diskussion", sagte er gegenüber "Sky". "Wir müssen schauen, wie wir unser Spiel entwickeln können. Du gewinnst nichts, wenn du dich daran orientierst, was die anderen machen. Wenn man Mittelmaß ist, muss man schauen, dass man alles abruft." Nächste Gelegenheit es besser zu machen, ist das Heimspiel gegen Mattersburg am Sonntag.

Passend zur aktuellen sportlichen Verfassung flog im Finish ein pyrotechnischer Gegenstand aus dem Auswärtssektor auf das Feld und führte in der 82. Minute wegen der heftigen Rauchentwicklung zu einer zehnminütigen Unterbrechung. Stöger kündigte klare Verhältnisse an: "Das geht gar nicht. Wir können uns nur entschuldigen und müssen die Leute ausfindig machen" (APA, 4.11.2019)