Alltagssituationen – egal wie simpel sie an sich sind – bergen etliche Gelegenheiten für kurze, aber intensive Momente der Scham. Beispielsweise, wenn man sich im langen Gang eines Großraumbüros begegnet. Schon in zwanzig Metern Entfernung erkennt man das bekannte Kollegengesicht. So weit, so einfach.

Doch wann fängt man an zu grüßen? Bei zwanzig Metern, bei fünf? Erst wenn man direkt aneinander vorbeigeht? Und was macht man auf den restlichen Metern? Blickt man dem anderen starr lächelnd ins Gesicht, schaut man auf den Boden, hantiert man mit den Schlüsseln oder dem Handy? Es ist erstaunlich, wie viele Gedanken einem auf einer doch recht kurzen Wegstrecke parallel durch den Kopf gehen können.

Peinlich, peinlich, peinlich.
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Überhaupt hält das Grüßen reichlich Fettnäpfchen bereit. Zwei einander noch recht fremde Menschen wollen einander begrüßen und wählen dabei zwei unterschiedliche Methoden. Bussi-Bussi versus Händeschütteln. Oder Bussi-Bussi, wobei beide auf derselben Seite anfangen wollen – schon schrammt man haarscharf an einem Kuss auf den Mund vorbei.

Doch auch das Verabschieden ist nicht ohne. Sich von jemanden – im schlimmsten Fall nach einem schlechten Date – verabschieden und dann draufkommen, dass man in dieselbe Richtung muss: Der Weg zur U-Bahn fühlt sich selten länger an.

Welche Alltagssituationen sind Ihnen unangenehm?

Man würde gern immer über den Dingen stehen, doch der Alltag macht einem das oft schwer genug. Beim Gedanken an welche Situation werden Sie heute noch rot? Welche finden Sie mittlerweile lustig? Und wie gehen Sie mit Alltagspeinlichkeiten um – darüber lachen, einen Witz machen, stumm ignorieren? Teilen Sie Ihre Erfahrungen im Forum! (aan, 5.11.2019)