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Im aktuellen Prozess geht es um Ereignisse, die vor 14 Jahren stattgefunden haben.

Foto: reuters/bader

Wien – Am Dienstag beginnt in Wiener Neustadt der Prozess gegen vier ehemalige Bawag-Spitzenmanager wegen eines im Jahr 2005 von vergebenen "Blitzkredits" an den US-Broker Refco, der damals kurz vor der Pleite stand. Der Hauptangeklagte, Ex-Bawag-Chef Johann Zwettler (78), ist jedoch verhandlungsunfähig und wird daher wohl nicht anwesend sein.

Am Landesgericht Wiener Neustadt beginnt am Dienstag der Refco-Prozess. Nach jahrelangen Ermittlungen sind vier ehemalige Bawag-Manager angeklagt. Ihnen wird unter anderem ein 350-Millionen-Euro-Sofortkredit zur Last gelegt. Diesen haben die Manager im Jahr 2005 dem US-Börsenmarkler-Unternehmen Refco gewährt, kurz darauf war dieses pleite.
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Neben Zwettler sind die früheren Vorstandsmitglieder Peter Nakowitz und Christian Büttner sowie ein weiterer Ex-Manager der Bank angeklagt. Allen vier wird Beitrag zum schweren Betrug sowie Untreue vorgeworfen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Refco ging pleite

Bei dem Prozess geht es um einen 350 Millionen Euro schweren Kredit, der im Oktober 2005 – an einem Sonntag – von der damaligen Gewerkschaftsbank an das US-Unternehmen Refco vergeben wurde. Am nächsten Tag ging Refco in Konkurs, das Geld aus dem Kredit konnte nicht zurückgeholt werden.

Zudem wird den Angeklagten vorgeworfen, bereits im Jahr 2004 Beihilfe zum Betrug des Refco-Chefs Phillip Bennett geleistet zu haben. So sei die Vermögenslage der Refco mithilfe der Bawag geschönt und so der damalige Refco-Käufer, das New Yorker Investmenthaus Thomas H. Lee Partners, über die tatsächliche Finanzlage des Unternehmen getäuscht worden. (APA, 5.11.2019)