Blush auftragen muss gelernt sein, will man nicht wie ein Clown aussehen.

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Wenn die Sonnenstunden wenig und die Tage kürzer sind, wirkt sich das massiv auf den menschlichen Organismus auf. Am deutlichsten sieht man es in den Gesichtern, die ab November immer grauer werden. Fahl ist das schöne Wort für diese Hautfarbe.

Dem lässt sich mit ein paar Pinselstrichen entgegenwirken. "Blush" heißt das Zaubermittel, "Rouge" ist ein Synonym dafür, und Ziel ist es, den Eindruck von Frische zu erzeugen. "Es sollte natürlich wirken", sagt Kathrin Jokubonis, Make-up-Artistin bei der Profikosmetiklinie MAC. Sie beginnt ihre Beratung stets damit, den richtigen Rot-Ton für den jeweiligen Hauttyp zu finden. Wenn das nicht passt, "sieht man wie ein Clown aus".

Vereinfacht gesprochen geht es bei der Wahl eines Blush-Tons um den Gelbton in der Haut, der sich in eine sehr breite Palette von Oliv- oder Sandtöne auffächert. Je nachdem spricht man von "kühlem" oder "warmem" Hautton. Was Jokubonis rät: "Kühl geht mit hellem Pink- oder Pflaumentönen", während Blush-Pfirisichtöne zum warmen Hauttyp passen, ein Teint, der insgesamt stärker durch rötliche Anteile charakterisiert ist.

Wie also ein Blush auftragen? "Mit einem dicken Pinsel an der höchsten Stelle der Wangenknochen beginnend und nach außen hin zu den Schläfen verblenden", rät die Make-up-Expertin, die die Puderreste im Pinsel dann immer auch noch auf Stirn, den oberen Augenlidern und/oder dem Nasenrücken verteilt.

Die No-Gos

Jedenfalls grundfalsch sei es, das Wagenrot unterhalb der Backenknochen aufzupinseln. Dorthin sollte nur Schminkprodukte in Hauttönen, sogenannte Bronzer. "Damit Modellieren wir das Gesicht, spielen mit Licht und Schatten, da geht es nicht um Frische", erklärt Jokubonis die unterschiedliche Wirkung dieser beiden Schminkprodukte.

Sie warnt auch vor "Rouge-Flecken" auf den Wangen, die sich gerne dann bilden, wenn die Haut in der Heizsaison trocken ist. Für diesen Problemfall gebe es allerdings Blushes in Creme-Form. Sie enthalten Öle, die das Absetzen der roten Pigmente verhindern. "Unter widrigen Umständen kann man manchmal sogar den Lippenstift als Rouge und damit Auffrischer verwenden", lacht Jokubonis, weil sie aus eigener Erfahrung weiß, dass man für zwischendurch einfach keinen dicken Pinsel dabeihat.

"Wenn man von anderen hört, dass man gut und erholt aussieht, weiß man, dass man blushtechnisch alles richtig gemacht hat", sagt Jokubonis. Wenn man hingegen Komplimente für sein Rouge auf den Wangen bekommt, "dann ist irgendetwas falschgelaufen, man soll es nicht sehen". (Karin Pollack, RONDO, 7.1.2020)

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