In Österreich liegen noch einige Millionen Euro in den Fördertöpfen

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Frankfurt – Deutschland schaltet einen Gang höher, um der E-Mobilität zum Durchbruch zu verhelfen. Ähnlich wie hierzulande sind die Stromer trotz zuletzt gestiegenen Anteils an den Neuzulassungen auf den Straßen weiterhin Exoten. In Österreich hat sich die Zahl der Neuzulassungen im laufenden Jahr zwar verdoppelt (bis September auf knapp 800), mit einem Anteil von unter drei Prozent an allen neu zugelassenen Pkws fristet das E-Auto aber sowohl hierzulande als auch bei den deutschen Nachbarn ein Nischendasein.

Während in Österreich die Ankaufsförderung für reine Stromer per März 2019 von 4000 auf 3000 Euro gekürzt worden ist, geht man in Deutschland den umgekehrten Weg. Die Ende 2020 auslaufende Kaufprämie soll nicht nur deutlich angehoben, sondern auch bis Ende 2025 verlängert werden.

VW finanziert mit

Für vollelektrische Autos wird die Prämie von 4000 auf 6000 Euro angehoben. Für sogenannte Plug-in-Hybride soll sie von 3000 auf 4500 Euro steigen. Für Autos mit Listenpreisen höher als 40.000 Euro soll der Bonus um 25 Prozent auf 5000 Euro, für Plug-in-Hybride auf 4000 Euro klettern, für Autos, die billiger als 40.000 Euro sind, um die Hälfte.

Davon würde beispielsweise auch der neue VW ID.3 profitieren. Der VW-Konzern wird deshalb auch weiterhin die Hälfte der Prämien finanzieren.

Zehn Millionen im Fördertopf

Die geplante Förderung für bis zu 700.000 Neuwagen summiere sich auf deutlich über zwei Milliarden Euro, so der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes. Wie bisher übernehmen die deutschen Autohersteller die Hälfte der Förderung, für die restlichen Milliarden kommt der Staat auf. Zu dem neuen Stimulationspaket gehört neben Kaufanreizen auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur. Private Ladestellen sollen mit 50 Millionen Euro gefördert werden. Die Autoindustrie will bis 2022 zudem 15.000 öffentliche Ladepunkte auf Firmengrund und bei Autohändlern schaffen, bis 2030 sollen es 100.000 werden.

Millionen in den Fördertöpfen

Hierzulande liegen als Kaufanreiz noch 10,23 Millionen Euro in den Fördertöpfen – 5,43 Millionen für Private und 4,80 Millionen Euro für Betriebe, die ein E-Auto anschaffen wollen. Dazu kommt, dass E-Autos von der Normverbrauchsabgabe und der motorbezogenen Versicherungssteuer befreit sind. Für die private Nutzung von E-Firmenautos fällt außerdem kein Sachbezug an.

Im August hat FPÖ-Parteischef Norbert Hofer zudem die Idee ventiliert, eine Art Umweltprämie von 1500 Euro aufzulegen. Wer sich ein Benzin- oder Dieselmodell kauft, das weniger als 130 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt, so der Vorschlag, solle diese Ökoprämie lukrieren zusätzlich zur Kaufprämie für E-Autos. (rebu, 6.11.2019)