Fünf Kameras alleine auf der Rückseite: Xiaomi will mit Fotostärken punkten.

Foto: Xiaomi

Wer gedacht hat, der Kamerawettlauf bei Smartphones ist langsam an seinem Höhepunkt angelangt, der sieht sich jetzt von Xiaomi eines Besseren belehrt. Das Unternehmen hat nämlich sein erstes Smartphones mit einem 108-Megapixel-Sensor vorgestellt.

Grundlagen

Das Xiaomi Mi Note 10 –in China unter dem Namen Mi CC9 Pro vertrieben – verwendet dazu den Samsung Isocell Bright HMX Sensor, den die beiden Unternehmen gemeinsam entwickelt haben. Dieser bietet nicht nur einen hohe Megapixel-Anzahl, er fällt mit 1/1,33 Zoll im Vergleich zu anderen Smartphone-Kamera-Sensoren auch relativ groß aus. Von Haus aus werden dabei die Aufnahmen allerdings nicht in der vollen Auflösung abgespeichert: Xiaomi kombiniert jeweils vier Pixel am Sensor zu einem Bildpunkt, was bei solchen hochauflösenden Sensoren allerdings durchaus gebräuchlich ist. Das liegt daran, dass die Pixelgröße in diesem Fall mit 0,8µm ziemlich klein ausfällt, wodurch nur vergleichsweise wenig Licht erfasst werden kann. Bei schwachen Lichtverhältnissen hätte so ein Sensor also schnell Probleme, dies umschifft man eben durch die Kombination mehrerer Pixel. Das Ergebnis ist eine 27 Megapixel-Aufnahme – noch immer ein sehr hoher Wert. Wer will kann allerdings auch Aufnahmen in den vollen 108 Megapixel tätigen.

Das Xiaomi CC9 Pro wird in Europa als Mi Note 10 verkauft.
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Mit seinem neuen Sensor kann das Mi Note 10 nicht zuletzt mehr Details als andere Smartphone-Kameras liefern. Gleichzeitig haben so hohe Auflösungen aber auch einen entscheidenden Nachteil: Die "Computational Photography", über die Firmen wie Google und Apple zuletzt die Bildqualität im Smartphone-Bereich deutlich gesteigert haben, ist hier nicht wirklich – oder zumindest nicht in einem vergleichbaren Ausmaß – möglich, da aktuelle Prozessoren und Speicherchips nicht flott genug sind, um eine Vielzahl von Aufnahmen in solch einer Auflösung in Echtzeit zu kombinieren.

Ausstattung

Doch das Mi Note 10 protzt auch sonst mit seiner Kameraausstattung. Neben der Hauptkamera gibt es nämlich auch noch eine 5-Megapixel-Telefoto-Kamera, die einen optischen 5x-Zoom verspricht, hybrid geht es dann bis zum Faktor 50. Dazu kommt noch eine weitere 12-Megapixel-Telefoto-Kamera, die speziell für Porträtaufnahmen gedacht ist. Außerdem gibt es einen 20-Megapixel-Ultraweitwinkel-Kamera mit 117 Grad Blickfeld. Und wem das noch nicht reicht, der erhält auch noch eine separate 2-Megapixel-Kamera mit Makro-Linse. An der Vorderseite gibt es dann noch eine 32-Megapixel-Kamera für Selfies.

Spezifikationen

Die restliche Ausstattung des Xiaomi Mi Note 10 ist deutlich weniger aufregend: Es gibt ein 6,47-Zoll-OLED-Display mit einer FHD+-Auflösung und einem Seitenverhältnis von 19:9. Als Prozessor kommt ein Snapdragon 730G von Qualcomm zum Einsatz – ein Chip der oberen Mittelklasse. Das RAM liegt je nach Modell bei 6 oder 8 GB. Der lokale Speicherplatz variiert zwischen 128 und 256 GB, und es gibt einen optischen Fingerprintsensor im Display. Beeindruckend ist dafür dann wieder der Akku mit seinen 5.260 mAh. Als Software kommt MIUI 11 auf Basis von Android 9 zum Einsatz.

Verfügbarkeit

Das Xiaomi Mi Note 10 kann ab 11. November vorbestellt werden, und zwar zu einem Preis von 550 Euro. Die Pro-Version mit größerer Speicher- und RAM-Austattung kostet dann 650 Euro. (apo, 6.11.2019)